Münchauracher Klosterfrühling mit Pfiff

17.4.2017, 12:57 Uhr
Münchauracher Klosterfrühling mit Pfiff

© Foto: Thomas Hahn

Zum 9. Mal bereits findet das Festival in der ehrwürdigen Klosterkirche statt. "Es ist mittlerweile etabliert, es kommen auch viele überregionale Gäste", freut sich Bürgermeister Klaus Schumann.

Verantwortlich für den langfristigen Erfolg ist Gerald Fink. Das Ziel, bei den drei Konzerten stets Musik zu präsentieren, die zur Kirche passt, erreicht er vor allem durch kreative Offenheit. Jährlich findet je ein Chor-, Solisten- und Ensemblekonzert statt, so dass immer ein eher kammermusikalischer Rahmen ge-
wahrt bleibt.

Doch kammermusikalischer Rahmen, was heißt das schon? Zum Beispiel das dritte Konzert am Sonntag, 28. Mai: Dort wird auf eine Uraufführung gepfiffen, und das ist wortwörtlich zu nehmen.

"Spring Flowers" (Frühlingsblumen) heißt die Jazz-Suite, die Thomas Fink (81), der Pianovirtuose und Vater von Gerald Fink, für den Klosterfrühling komponiert hat. Nur: Was haben Frühlingsblumen mit der Klosterkirche zu tun? "Meinem Vater gefällt vor allem die Wiese, die von der Kirche zur Aurach runterführt".

Ob es das Vogelgezwitscher auf dieser Wiese war, das Festivalorganisator Gerald Fink auf die Idee brachte, für den "Spring Flowers"-Abend am 28. Mai den Kunstpfeifer Hans Martin Werner zu engagieren? Dass virtuoses Pfeifen eine faszinierende Form des Musizierens ist, wird der renommierte Chor- und Orchesterdirigent an diesem Abend beweisen. Thomas Finks "Spring Flowers" für Klavier und virtuoses Pfeifen wird einen Teil des Konzerts ausmachen. Aber auch Gerald Fink an der Orgel wird zu hören sein.

Doch schon zuvor sind die ersten beiden Festivalkonzerte ein Kommen und Zuhören wert. Am Sonntag, 14. Mai, singt der musica-viva-chor Bamberg unter der Leitung von Ingrid Kasper in Münchaurach. Die 1988 gegründete Singgemeinschaft besteht aus etwa 40 musikalisch vorgebildeten Sängerinnen und Sängern. Sie führen vor allem weniger bekannte Chormusik des 20. und 21. Jahrhunderts auf, ohne jedoch die Verbindung zur Tradition europäischer Chormusik aufzugeben. Das Programm beim Klosterfrühling lautet: "Liebe ist stark wie der Tod." Gesungen werden Motetten nach dem Hohen Lied von Duruflé, Nystedt und andere.

Ganz besonders freut sich Gerald Fink auch auf das zweite Konzert am Sonntag, 21. Mai. Das bestreitet nämlich der Nürnberger Cellist Christoph Heinlein solo. "Una fantasia" nennt er sein Programm. Cello pur ist immer ein besonderes Erlebnis, und Christoph Heinlein wird sein eigenes Konzert auch moderieren. Er legt immer Wert darauf, dem Publikum Hintergründe zu Werk und Interpretation näher zu bringen. Für den Zuhörer erschließt sich klassische Musik dadurch noch einmal besser.

Die Konzerte beginnen jeweils um 17 Uhr und dauern rund eine Stunde. Karten an der Abendkasse kosten zwölf Euro und sind im Pfarramt oder auch in den NN-Geschäftstellen (dort gibt es für Abonnenten ZAC-Rabatt) erhältlich.

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