Mysteriöser Christbaum im Wald bei Obermembach

13.12.2020, 06:00 Uhr
Mysteriöser Christbaum im Wald bei Obermembach

© Foto: Stefan Reinmann

"Wo ist der Baum? Wann kommt er endlich?", fragte Felix und auch Marie stimmte ihrem Bruder zu. Auf einmal war er da. Auf der linken Seite befand sich eine drei Meter hohe Fichte. Sie war mit vielen Sternen, selbst gebastelten Engeln und roten und goldenen Weihnachtskugeln geschmückt. Sogar eine rote Nikolausmütze hing dort und auf der Spitze befand sich ein Stern. "Das ist ja wie an Weihnachten", hauchte Marie mit sanfter Stimme. Und auch Felix war begeistert. "Und da steht ja ein richtiger Schlitten davor!" In der Tat stand vor dem Christbaum ein kleiner Holzschlitten. "Opa, weißt du, wer diese Fichte so schön geschmückt hat? Und was es damit auf sich hat?", fragte Marie mit großen Augen.

Soweit ein Auszug aus "Der Christbaum im Birkenbühl". Und was es nun tatsächlich mit diesem besonderen Christbaum auf sich hat, das ist in der Weihnachtsgeschichte von Thomas Willert (48) in Gänze nachzulesen. Willert, der selbst mit seiner Familie in Hannberg lebt, hat die Geschichte zu Beginn der Adventszeit verfasst – einfach, weil er gerne schreibt.

Mysteriöser Christbaum im Wald bei Obermembach

© Foto: privat

"Ich will die Menschen unterhalten, und das mit einem lokalen Bezug zu ihrer Heimat", sagt er. "Es geht mir darum, dass ein paar Leute diese Geschichte lesen und dabei vielleicht lächeln." Auch zum Nachdenken wolle er anregen. Denn seine Weihnachtsgeschichte kommt hoffnungsvoll und positiv daher und soll aufzeigen, dass auch die schweren Zeiten der Corona-Pandemie vorbeigehen.

Realer Ort im Birkenbühl

Die Geschichte siedelt Willert an einem realen Ort in seiner Umgebung an, nämlich im Birkenbühl. Dort steht an der Hochstraße bei Obermembach mitten im Wald eine geschmückte Fichte – seit Jahren schon und auch das ganze Jahr über. "Es gibt keinen Anhaltspunkt, wer das war", erzählt Willert. Aber der Waldbesitzer belasse den Baum so, wie er ist. Er könne sich nicht einmal mehr erinnern, wann das Ganze angefangen habe.

Willert vermutet, dass irgendwann einmal jemand die Idee hatte, ein bisschen Weihnachtsschmuck an diesen Baum zu hängen. Und dann hätten andere Menschen wohl weitergemacht. "Der Baum ist nicht harmonisch geschmückt, deshalb ist das sicher nicht aus einer Hand geschehen, sondern von verschiedenen Leuten", meint Willert. "Es ist ein richtiges Kunstwerk, das über die Jahre entstanden ist." Ein Hingucker ist der Christbaum im Birkenbühl allemal. Und er hat Thomas Willert zu seiner Geschichte inspiriert.

Bezug zur aktuellen Situation

In der Geschichte erfahren die zehnjährige Marie und der sechsjährige Felix von ihrem Opa von dem Baum. Der Opa erzählt, er habe dort als kleiner Junge auf das Christkind gewartet, um es persönlich darum zu bitten, seine Familie von einem schlimmen Keuchhusten zu befreien. Und so zieht auch Marie los, denn heute macht Corona den Menschen das Leben schwer. "Einen Bezug zur aktuellen Situation hatte ich eigentlich gar nicht im Sinn als ich mit der Geschichte angefangen habe", erzählt Thomas Willert. "Aber das hat sich dann beim Schreiben so entwickelt."

Thomas Willert regt an, dass alle, die vor Weihnachten Licht und Hoffnung suchen oder einfach nur einen schönen Spaziergang machen wollen, sich auf die Suche nach dem Christbaum machen. Vor allem für Familien mit Kindern sei das ein lohnendes Ziel. Die GPS-Koordinaten lauten: 49°36’12.9’’N 10°52’49.5’’E

 

INFO: Ob Marie letztlich das Christkind trifft oder was sie sonst dort im Birkenbühl erlebt? Das steht in der "fränkischen Weihnachtsgeschichte aus dem Aurach-Seebachgrund", die sich in voller Länge auf Thomas Willerts Homepage findet unter: www.thomaswillert.de

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