Nachtschicht am Waldmeierhof

29.6.2014, 18:08 Uhr
Nachtschicht am Waldmeierhof

© Ingrid Jungfer

Gegen 2 Uhr morgens hatte ein Bewohner des außerhalb der Ortsgrenzen nahe am Wald liegenden Waldmeierhofs – ganz im Osten noch oberhalb des Vereinsgeländes am Rötelberg – helles Licht und Rauchentwicklung auf dem Grundstück entdeckt. Ein Holzstapel brannte. Man versuchte zunächst selbst, aber erfolglos, mit zwei Gartenschläuchen der Flammen Herr zu werden. Exakt 2.44 Uhr wurde dann die Weisendorfer Wehr alarmiert, dazu die Wehren aus Rezelsdorf, Buch, Großenseebach, Heßdorf und Herzogenaurach. Letztere rückte sogar mit einer Drehleiter an.

Ein etwa fünf Kubikmeter großer Buchenholzstapel brannte lichterloh. Da er im Hof hinter dem Wohnhaus direkt an einem Versorgungsgebäude gelagert war, griff das Feuer auch auf dieses Gebäude über. Die Feuerwehrleute brachten die Flammen zwar schnell unter Kontrolle, sodass sie nicht das Wohngebäude gefährden konnten.

Wände und Dach des Nebengebäudes aber waren völlig verkohlt, die Dachkonstruktion durch heiße Rauchgase erheblich beschädigt. Nach Aussage der Polizeiinspektion Herzogenaurach beträgt der Schaden etwa 12 000 Euro.

Wegen der starken Rauchentwicklung schon bei den privaten Löschversuchen erlitten zwei Bewohner leichte Verletzungen und wurden deshalb vorsorglich ins Klinikum nach Erlangen gebracht. Die Feuerwehr selbst setzte zur Brandbekämpfung acht Atemschutzträger ein. Das Löschwasser musste über 300 Meter lange Schläuche vom Hydranten beim Obst- und Gartenbauverein zum Waldmeierhof hoch geleitet werden.

Bis zum Morgengrauen löschten und kühlten die Weisendorfer Freiwilligen um Kommandant Willi Oed den auseinander geräumten Holzstoß wegen der hohen entstandenen Temperaturen und begannen erst dann mit dem Rückzug, als die Wärmebildkamera grünes Licht gab.

Mit drei Fahrzeugen und dem neuen Hänger waren sie am Brandort. Und froh, die vielen Meter schmutziger Schläuche im kürzlich erst von der Kommune angeschafften Hänger verstauen zu können. Die Brandursache ist bisher unbekannt. Polizei und Feuerwehr ermitteln noch.

Der erste Alarm hatte die Weisendorfer Wehr am Freitagabend um 21.16 Uhr aus dem Feierabend gerissen. Als das erste Fahrzeug startete, wusste man nur, dass ein Anrufer im Ortsteil Buch „Feuerschein“ gesichtet hatte. Näheres sollte über Funk mitgeteilt werden. Doch der Tross zweier großer und eines kleinen Fahrzeugs mit insgesamt 20 Feuerwehrleuten entdeckte weder in Buch noch Richtung Falkendorf oder Lenkershof Rauch oder Feuerschein.

In Falkendorf brach man die vergebliche Suche ab und kehrte zurück. Der Feuerschein des gegen 21 Uhr nahe Weisendorf entzündenden Sonnwendfeuers könnte einen weiter südwestlich wohnenden Bürger zur Fehlmeldung veranlasst haben, vermutete Kommandant Willi Oed gegenüber den NN.

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