"Neue Masche": Nadeln gemeinsam klappern lassen

20.2.2019, 11:57 Uhr

© Foto: Eduard Weigert

Könnte man sich denn nicht einfach so zum Ratschen treffen? "Neee!", lautet die einhellige Meinung aller sieben Frauen, die an diesem Nachmittag zum Handarbeitskreis gekommen sind. Dafür wäre ihnen die Zeit zu schade. Aber so, wenn nebenher auch noch etwas Produktives herauskommt, schätzen die Frauen diese Zusammenkünfte.

Die meisten haben Strickzeug dabei — Wollsocken in den verschiedensten Stadien der Vollendung. Uschi Gößmann ist die einzige, die stickt. "Das wird quasi ein Musterbuch fürs Sticken", erklärt Gößmann und sticht vorsichtig die Nadel durch den Stoff. Etliche "Seiten" hat sie schon fertig.

Auch die bunten Socken von Monika Steinl nehmen Gestalt an, die Nadeln klappern. Kurz beugt sie sich zu Annemie Reif hinüber, die eine Frage zu ihren Maschen hat. Derweil tauschen Mathilde Göller, Erika Kühnlein und Renate Roß Neuigkeiten aus. "Ach, wir reden über Gott und die Welt", sagen sie lachend.

Die Frauen kommen nicht nur aus Weisendorf, sondern auch aus Mitteldorf, Schwarzenbach und Großenseebach. Das freut Hildegard Linz, die den Handarbeitskreis vor wenigen Jahren ins Leben gerufen hat. "Die Idee war, Menschen zusammenzubringen, die sonst vielleicht alleine und einsam sind. Das persönliche Miteinander, wo man eventuell auch mal Probleme loswerden kann, war mir wichtig." Ein reiner Gesprächskreis sollte es aber eben nicht sein, "ich wollte ein niederschwelliges, zwangloses Angebot".

Und das ist gelungen. "Man hat was in der Hand, kann sich aber trotzdem austauschen." Natürlich könne jeder auch nur zuhören oder nur handarbeiten — stricken, häkeln, klöppeln oder was auch immer man gerne tut.

In der Gemeinde St. Josef sei ihre Idee damals auf offene Ohren gestoßen, erzählt Linz, und seitdem trifft sich "Die neue Masche" in den Wintermonaten alle 14 Tage montags im ersten Obergeschoss des Jugendheims St. Josef. "Manchmal sind nur drei Leute da, wir waren aber auch schon zehn", so Hildegard Linz. Die Gruppe sei offen für alle Altersgruppen und Konfessionen, auch Männer dürften gerne kommen.

Sie selbst habe durch den Handarbeitskreis "neues Interesse am Stricken und Häkeln gefunden". Zudem sei Handarbeiten ja momentan wieder "in" — und sei auch gut für Körper und Seele: "Beide Gehirnhälften werden dabei aktiviert, Anspannungen lösen sich." Die Frauen genießen das Zusmmensein jedenfalls sichtlich. "Man kommt raus aus dem Alltag und hat nette Gesellschaft", sagt Monika Steinl. Zudem bekomme man auch neue, spannende Anregungen. "Und man zeigt ja auch gerne mal, was man macht", ergänzt Uschi Gößmann.

ZDie nächsten Termine des Handarbeitskreises "Die Neue Masche": 4./18. März, 1./15./29. April, jeweils von 15 bis zirka 17.30 Uhr. Nähere Infos bei Hildegard Linz, = (0 91 35) 67 28.

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