Neuhaus ganz international

6.3.2016, 20:09 Uhr
Neuhaus ganz international

© Niko Spörlein

Tulu Wodaja Addisu vom TV 48 Coburg wollte eigentlich den Rekord bei den Männern knacken. Dazu hätte er die Strecke, zwei Runden, bis etwa zum alten Neuhauser Bahnhof an der B 470, unter 30 Minuten laufen müssen. Zumindest TSV-Cheforganisator Willi Wahl hätte es dem Äthiopier vor dem Start zugetraut. Das allerdings klappte nicht ganz, obwohl der Coburger eine ganze Menge „Mitstreiter“ aus seiner Heimat im Feld hatte.

Addisu lief aber trotzdem als Erster mit einer Zeit von 31:52 Minuten durch die elektronische Zeitnahme im „TSV-Stadion“. Rekord verpasst, denn Sebastian Reinwand von der TSG Roth absolvierte die zehn Kilometer im vergangenen Jahr in 30:57.

Rekord für Felicity Milton

Kerstin Steg vom LAC Quelle Fürth hatte das Damenrennen 2015 mit 39:31 gewonnen. Diese Zeit war kein Maßstab für die britische Läuferin Felicity Milton vom „memmert-team“ aus Schwabach, die mit 35:49 ihren eigenen Streckenrekord von 2013 um fast eine Minute verbesserte. Damals war sie noch für die TS Herzogenaurach angetreten.

Lokalmatadorin Angela Kühnlein stand beim Neuhauser Straßenlauf schon zwei Mal ganz oben auf dem Siegertreppchen, 2011 und 2012; heuer lief die Profitriathletin Kühnlein in 38:06 als Zweite über den Zielstrich.

Insgesamt nahmen am eigentlichen Hauptlauf 232 Läufer teil. Laut Willi Wahl nächster Rekord. Allein acht Mann aus Münchaurach, sie nennen sich „Oromia“ (nach einem großen äthiopischer Landstrich), gingen quasi zusammen mit ihrem Landsmann und Sieger Addisu an den Start, der von der stellvertretenden Landrätin Gabi Klaußner am Ortsrand von Neuhaus imposant freigegeben wurde. Von dort aus ging es an Wiesen, Wäldern, Weihern und dem Wasserschloss vorbei, zurück zum Zielgelände vor der TSV-Sportgaststätte.

Willi Wahl, Präsidiumsmitglied des Bayerischen Leichtathletikverbandes und Vizepräsident für den Breitensport, moderierte „sein Heimspiel“ wie immer recht kompetent und emotional.

Zwar hingen am Samstagnachmittag dunkle Wolken über dem Aischgrund, so richtig satt geregnet hat es allerdings nicht; „bestes Laufwetter“, attestierte Wahl deshalb schon beim Start der Bambinis, die maximal bis sieben Jahre alt sein durften. Beim Nachwuchs gab es keinen Teilnehmerrekord, aber bei den Schülern I, bei denen 61 Teilnehmer (viele von der Adelsdorfer Schule), die 1,3 Kilometer rundeten, und beim Firmen- und Hobbylauf mit 74 Teilnehmern, die sechs Kilometer zu absolvieren hatten.

Seine Laufpremiere hatte am Samstag in Neuhaus Max Kinscher vom FSV Großenseebach. Prompt gewann der Sechsjährige den Bambinilauf über 400 Meter (Sonderwertung), also rund um den Sportplatz des TSV. Allen Kindern war übrigens eine Medaille sicher, die Klein-Max auch gleich ziemlich optimistisch in die Kamera hielt. Ob da am FSV-Läuferhimmel ein neuer Stern aufgeht?

Der diesjährige Bayern-Lauf-Cup wurde vom Bayerischen Leichtathletikverband und dem BLSV ausgeschrieben und wird heuer über zehn Etappenorte ausgetragen. Neuhaus war die erste, nächste Woche (12. März) folgt die zweite, ausgetragen von der LG Erlangen, am 28. August macht der Bayern-Lauf-Cup auch noch Halt bei der TS Herzogenaurach. Die Gesamtsieger werden am 1. Oktober in Ruhstorf (Geländelauf) ermittelt. Beide Verbände haben Preise über 1000 Euro und eine einwöchige Reise nach Italien zur Verfügung gestellt.

Nicht so hoch dotiert waren die Läufe im Rahmenprogramm. Bei den Schülern I hatten Pauline Beyer (TSV Hemhofen/5:53) und Tim Freudenberger (LSC Höchstadt/4:57) die Nase vorne, bei den Schülern II Jan Pluta von der DJK Eggolsheim (9:24).

Im Firmen-, Hobby- und Walkinglauf ging es über sechs Kilometer. Bei den Walkern dominierten Manuela Macri (Brehm Titan-Runners) mit 45:49 und Manfred Schumacher (TS Herzogenaurach) mit 41:48 Minuten. . Der Firmen- und Hobbylauf ging mit einer Zeit von 25:02 bei den Damen an Cosima Gundermann von der LG Forchheim, bei den Herren an Clemens Gundermann (23:14).

Älteste Teilnehmerin war in der Klasse M 70 Sybille Vogler aus Kemmern, die Bayerische Crossmeisterin ihrer Altersklasse. Ältester Herr war in der Altersklasse M 75 Heinrich Rambacher von TV Zeil am Main. Laut Willi Wahl, der übrigens nächstes Jahr zum 25. Mal den Neuhauser Straßenlauf moderieren wird, waren am Samstag allein von seinem Verein 70 Helfer im Einsatz, plus einige Sanitäter vom BRK Adelsdorf und der Neuhauser Feuerwehr.

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