Noch immer Ärger am Adelsdorfer Ortseingang

4.2.2019, 06:00 Uhr
Noch immer Ärger am Adelsdorfer Ortseingang

© F.: Spörlein

Günter Münch, der Fraktionssprecher der Parteilosen im Adelsdorfer Gemeinderat, hatte zu dieser Protestaktion eingeladen. Die Ortseinfahrt sei, so Münch, ein Gefahrenpunkt. Auf der einen Seite der Staatsstraße befinde sich ein Kindergarten, eine Skateranlage und ein Wohngebiet, auf der anderen Seite der Ortseinfahrt ebenfalls Wohnbebauung, eine Bushaltestelle und das evangelische Gemeindezentrum — dazwischen soll eine Querungshilfe das Überqueren der Staatsstraße erleichtern, wobei an dieser Stelle täglich 8000 Fahrzeuge (Messung vor zwei Jahren) in den Ort und aus dem Ort herausfahren.

Lange sei nicht zu klären gewesen, berichtete Bürgermeister Karsten Fischkal, wer für die Beschilderung an dieser Stelle zuständig sei – das Staatliche Bauamt oder das Landrats-amt. Es sei, wisse man mittlerweile, ohne Zweifel das Landratsamt, und somit liege die Entscheidung beim Chef der Behörde, Landrat Alexander Tritthart. "Das ist doch kein Aufwand, kostet vielleicht 200 bis 300 Euro", so Günter Münch.

Letztlich habe die Geschwindigkeitsbeschränkung auch etwas mit dem Lärmschutz zu tun, weshalb sich die Anwohnerin Waltraud Maul meldete. Sie hielt der Gemeinde vor, rigoros Büsche und Sträucher abzuholzen, obwohl auch diese zum Lärm- und Sichtschutz beitragen würden. Der Adelsdorfer Bürgermeister versprach, diesbezüglich mit dem hierfür zuständigen Bauhof zu sprechen.

Eines, so Fischkal, müsse man angesichts dieser "Straßenverkehrs-Odyssee" aber auch wissen: Vor Jahren schon habe man den bayerischen Innenminister Joachim Herrmann auf die Situation aufmerksam gemacht, dieser habe dann schriftliche Belege, also Gutachten, gefordert. Adelsdorf habe diese Hausaufgabe erledigt, meinte Fischkal, habe Verkehrs- und Lärmschutzgutachten eingeholt und vorgelegt. Passiert sei trotzdem nichts.

Fischkal sprach angesichts der bürokratischen Mühlen von einem "Schlag ins Gesicht". Völlig unverständlich sei diese sich ewig hinziehende Geschichte, sagte auch Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm, der Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Kreistag ist. Die Politik wolle hier eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 km/h, und möglichst auch den Einbau von Flüsterasphalt, die Bürger ebenso. "Wieso hört man diesen Willen also nicht?", fragte Brehm und kündigte entsprechende Anträge im Kreistag an. Er versprach: "Wir bleiben da dran, ganz sicher."

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