Norbert Stoll hat in Uehlfeld das Nachsehen

19.9.2016, 16:14 Uhr
Norbert Stoll hat in Uehlfeld das Nachsehen

© Paul Neudörfer

Stöcker kam bei einer Wahlbeteiligung von 65,87 Prozent auf 825 Stimmen, was einem Ergebnis von 53,75 Prozent entspricht. Sein Herausforderer Norbert Stoll, Verwaltungsleiter der VG Höchstadt und in Uehlfeld zuvor noch nie politisch in Erscheinung getreten, kam aus dem Stand auf 710 Stimmen und damit auf 46,25 Prozent.

„Ich bin zufrieden, aber nicht so richtig“, bekannte Werner Stöcker unmittelbar nach der Bekanntgabe des vorläufigen Endergebnisses durch den Uehlfelder Verwaltungsleiter Donovan Wüst. „Die Wahlbeteiligung scheint mir schon ein bisschen niedrig zu sein, ich hätte gehofft, wir knacken die 70 Prozent.“ Für ihn habe offenbar das Problem bestanden, „diejenigen an die Urne zu kriegen, die glauben, der Stöcker wird’s sowieso wieder“. Das Team seines Gegenkandidaten sei hingegen „voll motiviert“ gewesen, habe sehr gut gearbeitet und die eigenen Anhänger ausgezeichnet mobilisiert. Vor allem die Bedeutung der Wahlwerbung in den sozialen Medien habe er, Stöcker, „offenbar ziemlich unterschätzt. Da hat mein Gegner offensichtlich sehr viele junge Leute erreicht.“

Norbert Stoll gab sich nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses eher wortkarg. Er sei „schon zufrieden“ mit dem Resultat, das gerade gegen einen Amtsinhaber „sehr achtbar“ sei. Er selbst habe lediglich mit rund 35 Prozent gerechnet, insofern sei das jetzt erreichte Resultat für ihn aller Ehren wert. Alles in allem sei der Wahlkampf sehr fair verlaufen, auch wenn es nach einem Interview von ihm selbst ein paar „Irritationen“ gegeben habe, die er eigentlich hatte vermeiden wollen. Tatsächlich war Stoll mit den Worten zitiert worden, der Uehlfelder Gemeinderat gebärde sich wie ein „Geheimrat“, was er am Wahlabend bedauerte: „Das habe ich so überhaupt nicht gemeint, das war so nicht gewollt. Das kam falsch rüber.“

In vier Jahren kandidieren

Da er selbst nicht im Gemeinderat sitze und keiner Partei angehöre, werde er sich bis zur nächsten Gemeinderatswahl in vier Jahren politisch nicht einbringen können. Dann aber – davon gehe er jetzt aus – werde er auf der von ihm unlängst gegründeten „Jungen Liste“ kandidieren, „ob vorne oder hinten, das wird man dann sehen“. Ziel sei es auch, einen Verein mit der besagten „Jungen Liste“ zu gründen, um mit den Mitgliedsbeiträgen eine Basis für eine solide Wahlkampffinanzierung zu haben.

Für die Unterstützung der Freie-Wähler-Landtagsabgeordneten Gabi Schmidt aus dem Uehlfelder Teilort Voggendorf sei er „schon dankbar“, auch wenn er sie nicht verlangt habe. Stöcker war vom CSU-Abgeordneten Hans Herold unterstützt worden.

Während Stoll nach der Bekanntgabe der Ergebnisse mit seinen Unterstützern im Schützenheim eine kleine Wahlparty feierte, zeigte sich Stöcker vor allem erleichtert, „dass der Druck jetzt weg ist“. Auch er feierte aber im Uehlfelder Bowling-Center mit Familie und Freunden.

Aufgeschlüsselt nach den einzelnen Wahllokalen holte Amtsinhaber Stöcker mit 62,76 Prozent das beste Ergebnis in Schornweisach, gefolgt von Demantsfürth, wo er auf 57,80 Prozent der Stimmen kam. Im Kernort Uehlfeld war Stöckers Ergebnis zweigeteilt: Im Wahllokal Rathaus kam er auf 180 Stimmen und damit auf 56,78 Prozent, während von den in der Veit-vom-Berg-Halle abgegebenen Stimmen lediglich 47,42 Prozent auf ihn entfielen. Hier verbuchte Herausforderer Norbert Stoll mit 204 Kreuzchen hinter seinem Namen und 52,58 Prozent sein zweitbestes Ergebnis. Sein bestes Resultat holte Stoll im Wahllokal Peppenhöchstädt: Dort waren 170 von 269 Stimmberechtigten an die Urne gegangen und 97 hatten für Stoll votiert, was ihm 57,74 Prozent bescherte.

Etwas deutlicher pro Stöcker als das Gesamtergebnis präsentierte sich das Resultat der Briefwahl. 357 Uehlfelder hatten sich für diese Form der Stimmabgabe entschieden – laut Wahlleiter Donovan Wüst „deutlich mehr“ als bei den vergangenen Uehlfelder Wahlen. 57,14 Prozent hatten dabei Werner Stöcker gewählt, 42,86 Prozent der Briefwähler votierten für Norbert Stoll. Von 1546 insgesamt abgegebenen Stimmzetteln wurden elf als „ungültig“ eingestuft, was 0,71 Prozent entspricht.

 

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