Nun führt ein Duo die Sängergruppe Höchstadt

GREMSDORF - Emilie Meier ist nicht mehr Vorsitzende der Sängergruppe Höchstadt. Sie stellte sich auf deren Jahreshauptversammlung nach zehn Jahren nicht mehr zur Wiederwahl. Sie wolle ihr Amt in jüngere Hände geben, sagte sie.

Zuvor aber blickte Meier auf die vergangenen Jahre zurück. Vor zehn Jahren sei der Fortbestand der Gruppe unsicher gewesen, die Auflösung war angedacht. Das letzte Gruppenkonzert hatte es zuvor 1994 gegeben, niemand wollte den Vorsitz übernehmen. "Die Gruppe lag 16 Jahre lang im Dornröschenschlaf", sagte Meier. Dann meldete sie sich und wurde zur Gruppenvorsitzenden gewählt. Das war im März 2010, im Juni fand schon das erste Gruppenkonzert statt. Es folgten zehn weitere mit wechselnden Veranstaltungsorten.

Ihr letztes als Vorsitzende war in diesem Februar in der Höchstadter Kulturfabrik mit einem Saxophonquartett als Gäste. Hinterher habe sie festgestellt, dass das bei der ersten Veranstaltung unter ihrer Regie genauso war.

Meier richtete ihren Dank an die übrigen Vorstandskollegen für die Zusammenarbeit, wie auch an die ebenso aus dem Amt scheidende Gruppenchorleiterin Ingrid Geyer, die fünf Jahre im Amt war. Geyer sagte, sie habe als Gruppenchorleiterin gute Erfahrungen machen können und dankte ebenfalls allen für die stets gute Zusammenarbeit.

"Wir beide, wir waren ein gutes Team" bilanzierte Meier. Für jeden ihrer Vorstandskollegen hatte sie einen Strauß Blumen dabei. Im Anschluss würdigte Kassier Hans Schmidt das Engagement von Meier. Als Dank überreichte er ihr einen Gutschein für den Landgasthof in Gremsdorf.

Kaum jemand im Landkreis dürfte in Chorvereinen aktiver sein als Meier: Als Mitbegründerin des Heßdorfer Singkreises sitzt sie dem Verein seit Jahrzehnten vor, war lange stellvertretende Vorsitzende des Sängerkreises Erlangen-Forchheim und Vorsitzende der Aurach-Sängergruppe.

Doch zunächst wollte sich scheinbar niemand für den Posten des Vorsitzes der Sängergruppe Höchstadt zur Verfügung stellen. Der sei aber wichtig, betonte Meier, allein für die Gemeinnützigkeit und das Funktionieren der Satzung benötige es eine Person, die an der Spitze stünde. Ohne Vorsitz würde die Gruppe kommissarisch vom Sängerbund geführt, sollte dann niemand gefunden werden, drohe die Auflösung.

Nach längerer Diskussion wurde aber eine Lösung gefunden: Für zunächst ein Jahr stehen Sylvia Malzer als Vorsitzende und Alexandra Schuhmann als Stellvertreterin an der Spitze. Meiers Stellvertreter trat aus privaten und beruflichen Gründen ebenfalls nicht mehr an. Malzer und Schuhmann wollen die Gruppe arbeitsteilig bis zur nächsten Jahreshauptversammlung führen. Dann soll wieder eine Wahl stattfinden.

Im Amt bleiben für weitere drei Jahre Kassier Hans Schmidt, Schriftführerin Ilona Schmitt. Beisitzer sind Juliana Lankes und Friedrich Koch. Kassenprüfer sind Erika Herzog und Ulrike Groß.

Vakant ist noch der Posten der Gruppenchorleiterin. Für ein Jahr wird man wohl ohne Leitung weitermachen können, da durch das 100-jährige Sängerkreis-Jubiläum 2021 kein Gruppen-, sondern ein Kreiskonzert stattfinden wird.

Dennoch will man versuchen, den Posten zügig zu besetzten. Sollte keine dauerhafte Lösung gefunden werden, möchte die Gruppe auf die Mitgliedschöre zugehen und vielleicht eine Rotationslösung anstreben. Im Wechsel würden die Vereinschorleiter dann für ein Jahr die Gruppenchorleitung übernehmen.

Von den insgesamt dreizehn Chören der Sängergruppe waren auch Vertreter einiger Chöre gekommen. Deren Berichte zufolge darf man sich im Raum Höchstadt 2020 auf einige gesangliche Highlights freuen.