Pommersfelden: Gerechtigkeit bei der Ämtervergabe

11.5.2020, 14:00 Uhr
Pommersfelden: Gerechtigkeit bei der Ämtervergabe

© Foto: Karl-Heinz Panzer

Die Mehrheit der Ratsmitglieder tritt zum ersten Mal ein kommunalpolitisches Mandat an. Inklusive Bürgermeister 17 Bürgervertreter, vier davon Frauen, sitzen künftig am Ratstisch. Das sind zwei mehr als bisher, denn die Gemeinde hat inzwischen die 3000-Einwohnermarke deutlich überschritten.

Einen "titelreifen Kader" nannte Gerd Dallner den neuen Rat, nachdem er selbst seinen Amtseid geschworen hatte. Der frischgebackene Bürgermeister, der sich gern der Fußballersprache bedient, sieht sich dabei als "Spielertrainer".

Gerne wohl wäre der Nachfolger von Langzeitbürgermeister Hans Beck (24 Jahre) in seiner Antrittsrede konkreter geworden, was Ziele und Vorhaben seiner ersten Amtsperiode angeht. Aber Corona bremst ihn ein Stück weit aus. "Wir alle (. . .) können momentan noch überhaupt nicht einschätzen, wo die Reise hingeht", musste der mit 76,4 Prozent gewählte Rathauschef eingestehen.

Er stimmte die versammelten Gemeinderäte, Verwaltungsmitarbeiter und auch die knapp 30 Zuhörer darauf ein, "dass wünschenswerte Vorhaben oder Projekte entweder gar nicht mehr oder eben erst später in Angriff genommen oder verwirklicht werden können". Wohnraum für alle, gute Nahversorgung, Arbeitsplätze und Ausbau der Infrastruktur – all diese Ziele hätten sich die fünf Rathausgruppierungen "ziemlich deckungsgleich" auf die Fahnen geschrieben, so Dallner. Umso wichtiger sei es ihm da, dass keiner der zehn Ortsteile zu kurz komme. Der Proporz der Dörfer präge die Machtverhältnisse in der Großgemeinde.

Pommersfelden: Gerechtigkeit bei der Ämtervergabe

© Foto: Karl-Heinz Panzer

 Keine der Rathausparteien definiert sich nach einer politischen Ausrichtung. Alle benennen sich nach Ortsteilen. So auch die Ortsgemeinschaft Weiher-Oberndorf, die mit Karin Uri erstmals am Ratstisch vertreten ist.

Nachdem mit dem Steppacher Dallner ein Mann aus dem einwohnerstärksten Ortsteil an der Spitze steht, müssen nach einem ungeschriebenen Gesetz die beiden Stellvertreter aus den anderen beiden Altgemeinden kommen. Der Wählerblock Sambach durfte aufgrund seiner Stimmenanteile Anspruch auf den Posten des zweiten Bürgermeisters anmelden. Darauf hatten sich die jeweiligen Strippenzieher schon vorab geeinigt, wie zu hören war.

Sohn des bisherigen Bürgermeisters

Die Sambacher haben sich für Michael Beck entschieden. Der Sohn des bisherigen Bürgermeisters war am 15. März mit einem starken Ergebnis erstmals bei einer Gemeinderatswahl angetreten. Seine Listenkollegen Jochen Dotterweich und Thomas Hahn, die bereits länger im Gremium sitzen, hatten selbst keine Ambitionen. Wegen ihrer hohen beruflichen Belastung, wie Hahn vor der Wahl ausführte. Der neu formierte Gemeinderat votierte mit 13 von 16 gültigen Stimmen für den Jungpolitiker.

Ebenso einvernehmlich wurde der dritte Bürgermeister gekürt: Auf Markus Vogel vom Pommerfeldener Wählerblock entfielen 14 von 16 Stimmen. Vogel habe Kompetenz und Erfahrung, gestand ihm Jochen Dotterweich von Sambacher Seite zu, außerdem habe er dank seiner Berufserfahrung in der kommunalen Verwaltung Rüstzeug für die Aufgabe.

Als erste Amtshandlung nach seinem eigenen Treueschwur vereidigte Gerd Dallner die neun Neuen im Gemeinderat. Erstmals den Eides-spruch gaben ab: Michael Beck und Reinhard Hippacher (WB Sambach), Ute Maier, Jörg Raber und Martina Weigel (FWG Steppach), Holger Zürl (Pommersfelden), Alexander Stirnweiß und Roland Seubert (Einigkeit Limbach) sowie Karin Uri für Weiher-Oberndorf.

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