Rathausneubau in Herzogenaurach:"Polizeifilter" für Wasserqualität

14.8.2020, 14:00 Uhr
Rathausneubau in Herzogenaurach:

© Foto: André DeGeare

Bauamtsleiterin Silke Stadter erinnert beim Ortstermin auf der Baustelle des neuen Herzogenauracher Rathauses hinter dem Schloss, dass die Stadt unter beziehungsweise neben dem Gebäude an der Steggasse 17 seit Jahrzehnten eine sogenannte LHKW-Grundwassersanierung betreibt, um das herauszufiltern, was eine früher hier beheimatete chemische Reinigung hinterlassen hat.

Dass nun bei Beprobungen auch auf der Rathaus-Baustelle eine gleichartige Belastung mit LHKW gefunden wurde, irritiert insofern, als es im Umgriff des Rathaus-Areals keine Firmen gab, die in der Vergangenheit derartige Schadstoffe hätten produzieren können. Nachdem der Grundwasserstrom allerdings vom Bereich der Bamberger Straße her kommt, tippt Silke Stadter darauf, dass aus dieser Richtung auch das LHKW in die Baugrube kommt.

Zur Panik bestehe allerdings kein Grund, betonen Stadter und Bauleiter Thomas Mai von der Firma CDM fast unisono. Zum Vergleich: An der Steggasse lagen die LHKW-Höchstwerte mit 7000 Mikrogramm pro Liter rund 20 Mal höher als bei dem Grundwasser, das regelmäßig aus der Baugrube des Rathausneubaus abgepumpt werden muss, damit diese nicht volläuft – hier wurden im Durchschnitt 300 Mikrogramm pro Liter gemessen.

Nur sauberes Wasser

Mit dem Wasserwirtschaftsamt ist gleichwohl vereinbart, dass nur sauberes Wasser die Baustelle verlassen und in öffentliche Gewässer eingeleitet werden darf. Deshalb wird das aus der mit 267 Bohrpfählen abgedichteten Baugrube abgepumpte Grundwasser zunächst in einem Absetzbecken von Ton-Schwebteilchen befreite Wasser in einen fünf Meter hohen Aktivkohlefilter eingeleitet; sollte dessen Kapazität nicht ausreichen, gibt es einen "Polizeifilter", um die Wasserqualität zu garantieren.

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