Lockdown als Katalysator
Raubvögel und Wölflinge: Pfadfinder in Erlangen-Höchstadt haben großen Zulauf
27.7.2021, 08:58 UhrDie Natur erleben, zelten, singen- und das alles in Gemeinschaft. Im Corona-Lockdown war das nicht möglich. Jetzt ist er vorbei und die Pfadfinder in der Region, die genau diese Angebote machen, bekommen jede Menge Anfragen. "Es ist auf jeden Fall der Wahnsinn", sagt Julian Oehlhaf, Stammesführer bei den Raubvögeln Adelsdorf.
"Früher nie Wartelisten"
"Früher hatten wir nie Wartelisten", erzählt er. Als nach dem ersten Lockdown, wieder Lockerungen kamen, mussten sie eine einführen. "Ruckzuck ist sie von zwei auf 20 angewachsen." Und das obwohl die Raubvögel vor Beginn der Corona-Pandemie gerade eine neue Gruppe für Kinder im Grundschulalter eingeführt hatten.
Rund 100 Mitglieder
Insgesamt hat der Pfadfinder-Stamm rund 100 Mitglieder. Sie sind nach Alter aufgeteilt in verschiedene Gruppen - von der Meute Tschil über die Baumfalken-Sippe bis hin zu den Altweltengeiern. Hier lernen die Kinder Knoten binden, Zelte aufbauen, basteln, singen und sich sozial zu engagieren. "Momentan stellen wir in den Gruppenstunden die Gemeinschaft und den Spaß in den Mittelpunkt - zum Beispiel mit Vertrauensspielen", sagt Oelhaf. Auch eine Großfahrt an die Ostsee soll es in den Sommerferien geben. "Das ist alles 1000 Mal besser als das Digitale."
Abbruch mit dem Lockdown
Apropos Digitales: Einige ältere Jugendliche haben ihr Pfadfinder-Engagement mit dem Lockdown abgebrochen. "Manche haben jetzt andere Hobbies und mögen die virtuellen Ablenkungen", meint der Stammesführer. Um auf die große Nachfrage bei den Jüngeren reagieren zu können sind die Raubvögel auf der Suche nach neuen Jugendleitern. Wer mitmachen möchte, findet hier weitere Informationen.
Jede Menge Nachwuchs
Aber nicht nur beim Federvieh gibt es jede Menge Nachwuchs. Auch der Horst Füchse ist gut bevölkert. Hier haben sich sechs Pfadfinderstämme zusammengeschlossen unter anderem aus Eckental, Neunkirchen, Kleinsendelbach, Heroldsberg. Ihr Pfadfinderbund: Die Weltenbummler. "Zu uns dürfen alle kommen", sagt Anja Koch.
"Ausgehungert" nach Gemeinschaft
Die Stammesführerin merkt, dass viele Kinder fast "ausgehungert" sind nach Gemeinschaft und freut sich, dass die Zeit der Corona-Challenges und anderer Online-Angebote vorbei ist. Auch die Weltenbummler werden immer mehr - derzeit sind es etwa 200 Mitglieder im Horst Füchse. "Es gibt schon ganz viele Anfragen zum Sommerlager", erzählt Anja Koch. Dabei ist es noch nicht mal offiziell ausgeschrieben.
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