Röttenbach: Zorn über Schilfmahd

RÖTTENBACH - Eine Mähaktion in Röttenbach erregt die Gemüter, insbesondere die der örtlichen Vertreter des Bundes Naturschutz (BN).

Der Bauhof hat Anfang Juni am Ufer eines gemeindlichen Teichs das Schilf entfernt. Eine Maßnahme, die der Vorbereitung der Weihersanierung dient, die noch in diesem Jahr laufen soll. Die Gemeinde plant, das Gewässer nordöstlich des Friedhofs auszubaggern und das Ufer neu zu befestigen.

Verstoß gegen Vorschriften?

Nach Einschätzung des BN stellt der Senseneinsatz einen Verstoß gegen Vorschriften des Naturschutzes dar, wie Alfons Zimmermann von der BN-Ortsgruppe in einer Mail an dieses Medienhaus darlegt. Die Aktion sei "mitten in der Vogelbrutzeit" über die Bühne gegangen. "Das Verhalten ist daher äußerst wenig vorbildhaft", schreibt er.

Wahl bittet um Entschuldigung

Bürgermeister Ludwig Wahl gibt ihm uneingeschränkt Recht: "Das war in der Schutzzeit und es hätte nicht gemacht werden dürfen. Es tut uns leid und es soll auch nicht wieder vorkommen", gibt der Rathauschef zu. Seine Mitarbeiter im Bauhof hätten ihm aber versichert, dass sie unmittelbar davor mit zwei Mann den Bereich nach Brutstätten abgesucht hätten. Es seien keine gefunden worden.

Rohrsänger beobachtet

Zimmermann weiß dagegen von einem "guten Vogelbestand" in diesem Bereich, unter anderem hätten Ornithologen dort Rohrsänger beobachtet. Zwischen 1. März und 30. September verbietet es das Bundesnaturschutzgesetz, Röhricht abzuschneiden. Im Gespräch mit den Nordbayerischen Nachrichten mutmaßte der BN-Mann, dass der betreffende Weiher von einem Mitglied des Gemeinderates gepachtet sein und das Abmähen auf dessen Drängen hin geschehen sein könnte.

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"Keine Einflussnahme"

Dem widerspricht der Bürgermeister: Richtig sei, dass Gemeinderat Willi Lorz von den Freien Wählern zwar einen Teich dort gepachtet habe, nicht aber den betroffenen. Eine Einflussnahme seitens von Lorz habe es zu keiner Zeit gegeben, so Ludwig Wahl. Zimmermann wies in seiner Mail auch darauf hin, dass die BN-Ortsgruppe die geplante Weihersanierung in dem Bereich als "völlig überdimensioniert" betrachte.