Schlüsselfelder Prunksitzung entführte in den Orient

1.2.2016, 18:00 Uhr
Schlüsselfelder Prunksitzung entführte in den Orient

© Niko Spörlein

Gut ein Jahr mussten sich die Akteure von Gesangverein, TSV und Feuerwehr (GTF) auf das Programm vorbereiten, das seinesgleichen sucht — deshalb kann die Prunksitzung nicht jedes Jahr stattfinden. Heuer hatten die Organisatoren um Thomas Messingschlager (FFW), Barbara Nowak (GV) und Theresa Sendner (TSV) das Motto „1000 und 3 Nächte“ ausgegeben und entführten in den Orient. Das war den gut 1200 Gäste bei allen drei Veranstaltungen auch gleich beim Einzug des Elferrates klar, der das vierstündige Programm als orientalische Fabelwesen oder Schlangenbändiger verkleidet von den erhabenen Sitzplätzen aus verfolgte. Nicht ohne vorher, wie alle 250 Akteure, von Moderator Uli Zech in professioneller Art vorgestellt zu werden.

Acht Tänzerinnen im Alter von 13 bis 18 Jahren, trainiert von Anna Sendner und ebenso wie später das bombastische Kinderballett mit 60 Kids federführend von Barbara Novak und den Eltern der Kinder eingekleidet, eröffneten die zweite Sitzungs-Gala farbenprächtig. Sie bereiteten dem zwölfjährigen Nachwuchstalent Mara Hanika die Bühne für ihre „Suche nach einem Minijob“. Die Tochter der Vizebürgermeisterin Patricia Hanika ging selbstsicher ans Werk und wollte, zunächst höchst motiviert, ihr bescheidenes Taschengeld aufbessern. Zunächst als WC-Spezialistin im nagelneuen Dixi-Klo vor der zum Bürgersaal umgebauten Zehntscheune, dann als „Girl für einfach alles“ im Tourismusbüro der Steigerwaldstadt und zuletzt als Haushälterin bei Altbürgermeister Georg Zipfel. Die „Berufserfahrungen“ lehrten die Minijobberin, dass es unter dem Strich nur sehr wenige optimale Arbeitsfelder gibt.

Hoch her ging es hernach bei „Jux Delux“, einem Trio mit Tanja Ott, Matthias und Florian Uri, als die zwei Herren beim Knobeln zu laut wurden und die schlafwandelnde Ehefrau aufweckten, die dem Gast in der Runde die Kleider vom Leib riss: „Morgen um 10 Uhr beim Scheubel, Frühschoppen, dann bekommst du deine Nobelklamotten wieder“.

Höhepunkte über Höhepunkte erlebten die Gäste in der Stadthalle, denn gleich nach „Jux Delux“ huschten 14 Tänzerinnen im Alter von sieben bis 16 Jahren über die großzügige Bühne, inklusive der Funkenmariechen Jasmina Reiterer, Ronja Ohlmann und Sina Schwank, die allesamt von Anne Heidenreich auf den Auftritt vorbereitet wurden. Zusammen nennen sie sich „Happy Dancers“ und öffneten die Tür zum Gerichtsaal, der schließlich sogar dem Bamberger Landrat Johann Kalb zum Verhängnis wurde. Der Gesangverein, nein, also richtige „Straftäter“, wurden, begleitet von Oberwachtmeister Fritz Dennert, durch den Saal getrieben, um vor Gericht singend abgeurteilt zu werden. Rainer Uri tat dies unbeirrt und ließ diesem Sangessketch der Geldfälscher und Flugzeugentführer über sich ergehen. Landrat Kalb schließlich wurde als Zeuge vorgeladen, weil er von einer „schlüpfrigen“ Dame angegangen worden war. Johann Kalb erledigte diese ihm nicht angekündigte Aufgabe routiniert und konnte seine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen. Lied: „Ich hab sie doch nur auf die Schulter geküsst“.

Ohne Zweifel war der Auftritt des Kinderballetts unter der Leitung von Barbara Novak ein einzigartiger Augenschmaus. Ein buntes Meer an Farben wuselte über das Parkett, die 60 Kinder ab drei Jahren und Jugendlichen riefen sogar stehende Ovationen hervor.

Barbara Novak hat auch das erstmals auftretende Männerballett trainiert. Uli Zech und Peter Messingschlager gaben ihr Bestes als Postboten, Walter Pröls spielte den „Ossi“, und „Xplosion“ (Leitung Christine Zahn und Heike Kunkel) holten die Gäste aus der Reserve, bevor fünf Perkussionisten von „Drumniac“ mit imposantem Schlagwerk auf sich aufmerksam machten.

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