Schöne Stimmen zur Nominierung von Alexander Schulz

20.5.2013, 14:49 Uhr
Schöne Stimmen zur Nominierung von Alexander Schulz

© kby

„Sie haben gesagt, ich darf heute nicht mitmachen“, meinte Alexander Schulz lächelnd zu den Besuchern. Der 42-Jährige musste für diesen Abend die „Quindici“-Notenmappe zu Hause lassen, denn er hatte am Freitag Gewichtigeres zu tun: Schulz wurde von den 25 Wahlberechtigten, die in den „Aischblick“ gekommen waren, einstimmig zum CSU-Kandidaten für die Kommunalwahl 2014 bestimmt, von der man bekanntlich immer noch nicht weiß, ob Amtsinhaber Gerald Brehm dabei seinen Amtssessel verteidigen will oder sich doch um den Landratsposten bewirbt.

Schulz ist der Stadt kein Unbekannter: Der Biologie- und Chemielehrer, der an der Fach- und Berufsoberschule in Erlangen unterrichtet, ließ in seiner ausführlichen Vorstellungsrede seine Stationen Revue passieren – sein Engagement als Jugendlicher und junger Mann als Oberministrant in St. Georg, seine Tätigkeit als Volleyballtrainer beim TSV, sein Musizieren in der Stadtkapelle und bei „Quindici“, sein Einsatz bei der Kolpingfamilie und beim Roten Kreuz, wo er noch heute aktiv ist.

Bei der CSU ist Schulz seit fast 20 Jahren, „nach einem Jahr war ich damals schon Vorsitzender der JU“, berichtete der Kandidat. Und seit einigen Monaten ist er auch, wie berichtet, Chef der Höchstadter Christsozialen.

„Ich bin fest in Höchstadt verwurzelt und sehe im Bürgermeisteramt die Möglichkeit, meine erworbenen Fähigkeiten einzusetzen“, sagte Schulz. Zu seinen Erfahrungen zählt auch ein Ausflug in die Wirtschaft: Der 42-Jährige war einige Zeit in der Personalberatung und Finanzdienstleistung tätig, unterrichtete parallel dann aber wieder stundenweise („die Schule hat mich nie ganz losgelassen“), bis er 2006 vollständig in den Schuldienst zurückkehrte. Aus seiner „Wirtschaftszeit“ datiert auch sein Engagement beim Höchstadter Gewerbeverein, dessen Vorsitzender Schulz ist.

Gerne in Verantwortung

Und warum will er kandidieren? „Weil ich schon immer gerne bereit war, Verantwortung zu übernehmen“, so die Begründung Schulz’. Höchstadt sei eine liebens- und lebenswerte Stadt mit viel Potenzial, die einen Wechsel verdient habe.

Auch einige seiner Ziele stellte der Bürgermeisterkandidat vor, der sich dem Vorwurf entgegenstellte, die CSU in Höchstadt übe eine Blockade-Haltung aus: So sage er beispielsweise „Ja zu einer städtischen Wasserversorgung, die bezahlbar ist und gleichzeitig hohe Qualität bietet“: In diesem Zusammenhang kritisierte er nochmals – wie bereits seine CSU-Kollegen im Stadtrat vor ihm – die Auflassung des Brunnens II zu Gunsten des Baugebiets Häckersteig. „Dieser Brunnen hat einmal ein Viertel des Wasserverbrauchs Höchstadts gedeckt und ist dann aber nicht gepflegt worden“, so Schulz.

Nun werde ein „riskantes Spiel zu Lasten der Bürger“ getrieben, welche die Kosten tragen müssten. Die Probebohrungen in der Birkach hätten ergeben, dass die Brunnen dort wohl nicht so leistungsfähig sein dürften. Seiner Meinung nach hätte es durchaus Möglichkeiten gegeben, den Brunnen II zu erhalten.

Zum Gewerbestandort Höchstadt sagte Schulz, dass man aufpassen müsse, dass sich dieser nicht zu sehr in Richtung Logistik entwickle – dies sei eine Branche, die relativ wenig Arbeitsplätze schaffe. „Ich stehe für einen ressourcenschonenden Umgang“, sagte Schulz zudem mit Blick auf den Flächenverbrauch. Er wolle sich als Bürgermeister erst einmal dafür einsetzen, dass die bestehenden Gewerbegebiete mit kleinen Betrieben aufgefüllt werden.

Viel Wind um nichts

Kritische Worte gab es von dem CSU-Mann zur Höchstadter Energiewende. „Viel Wind um nichts“ werde da gemacht, eventuell zwei Windräder könnten in der Birkach errichtet werden und die kleine Nachbargemeinde Mühlhausen mache währenddessen vor, wie es gehen könne. „Da tut sich was und wir reden nur davon“.

Der Fraktionssprecher im Stadtrat, Michael Schwägerl, überreichte dem Kandidaten feierlich einen kleinen Laserpointer – schließlich habe dieser die gleichen Eigenschaften wie Schulz, er stehe für Geradlinigkeit, bringe Dinge auf den Punkt und sei richtungsweisend.

Die Stadtratsliste für die Kommunalwahl übrigens wird im Herbst aufgestellt. Ute Salzner versicherte Schulz, dass die Frauen Union ebenfalls voll hinter ihm stehe.

Zu einem der ersten Gratulanten Schulz’ gehörte neben seiner Ehefrau Heike, die er erst eine Woche zuvor geheiratet hatte, der Landtagskandidat Walter Nussel. Er schwor die Höchstadter Parteigenossen darauf ein, die Kandidaten für die bevorstehenden Wahlen zu unterstützen und lieferte auch gleich die Erklärung, warum man die CSU wählen solle: „Weil wir die Einzigen sind, auf die man sich als Partei verlassen kann.“

Kurz vor Ende des offiziellen Teils kam auch der Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Stefan Müller, der gerade erst aus Berlin zurückgekehrt war, in den „Aischblick“. Er lobte das einstimmige Ergebnis für Schulz: „Das zeigt Einigkeit und ist eine optimale Ausgangslage für die Kommunalwahl.“

Die Höchstadter Wahlkämpfer bekommen in den nächsten Monaten in ihrem Werben um Stimmen übrigens prominente Unterstützung: Am Altstadtfest-Samstag kommt Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner an die Aisch, bereits am 23. Juni ist der bayerische Innenminister Joachim Herrmann zu Gast. KATRIN BAYER

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