Schöner wohnen an der A 3 bei Heßdorf

14.9.2019, 08:57 Uhr
Schöner wohnen an der A 3 bei Heßdorf

© Foto: Edgar Pfrogner

Immer mehr Menschen entscheiden sich für Letzteres. Das Image des Anspruchs-, mitunter auch Geschmacklosen hat das Fertighaus längst hinter sich gelassen. Auch das des Billigen. Selbst wenn sich durch Vorfertigung die Kosten reduzieren lassen, muss auch für ein Fertighaus heute einiges an Geld in die Hand genommen werden.

"Die Menschen sind aufgeklärter, die Ansprüche an ein Haus, an dessen Design, an die Haustechnik sind mittlerweile sehr hoch", sagt Alexander Lux, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF). Neben mehr Technik – Stichwort: Smart Home – spielt dabei vor allem auch das Thema Wohngesundheit eine große Rolle.

Beide Themen könnten die Hersteller gut bedienen, meint Lux. Ein wichtiger Aspekt sei dabei der Werkstoff Holz, aus dem die Wände vieler Fertighäuser bestünden. "Das Holz, das wir verbauen, bindet dauerhaft CO2, Was wir abholzen, wird wieder aufgeforstet – und auch damit wird wieder CO2 gebunden", so Lux, zugleich Chef der Firma Luxhaus. Verrotte ein Baum im Wald, werde hingegen das gebundene CO2 freigesetzt.

Individuelle Planung

Die Georgensgmünder sind eines von 19 Unternehmen, die in der FertighausWelt Nürnberg zeigen, wie sich heute wohnen lässt: großzügiger Ess-/Wohnbereich, Bad mit Sauna, Dachterrasse. "Jedes unserer Häuser ist individuell vom Architekten geplant", sagt Lux. Ab 250 000 Euro bis über 1 Million Euro kann man für ein Luxhaus ausgeben, von denen jährlich rund 250 hergestellt werden. In ähnlicher Höhe bewegen sich die Ausgaben für ein Haus der Firma Schwörer, wie Prokurist Detlef Bühmann sagt. 800 bis 1000 entstehen davon jedes Jahr.

Bungalow, Architektenhaus, Landhaus-Stil – was zu einem passt, wie sich 120 oder 250 Quadratmeter anfühlen – all das lässt sich in Heßdorf testen. Die Musterhausausstellung trägt einen stattlichen Teil zum guten Geschäft der Anbieter bei. Nachdem die Hersteller zweimal aus Platzgründen in der Region "neu bauen" mussten, ließen sie sich vor zehn Jahren hier nieder: mit einer eigenen Ausstellung des Verbandes und der Marke "FertighausWelt". Die ist mittlerweile deutschlandweit an fünf, bald an sechs Standorten zu finden.

Doch keiner ist so stark wie der hiesige. "Hier hatten wir im ersten Halbjahr den höchsten Auftragseingang pro Ausstellungshaus", sagt Lux. Genaue Zahlen will man beim Verband nicht nennen. Dem BDF gehören insgesamt 49 Unternehmen an und damit mehr als 90 Prozent aller Fertighaushersteller Deutschlands.

Rund 38 000 Besucher zählt die FertighausWelt jedes Jahr – auch deshalb, weil "täglich 30 000 bis 50 000 Autos auf der Autobahn hier vorbeifahren".

Die hohe Aufmerksamkeit macht sich natürlich in der Kasse bemerkbar. "Als die FertighausWelt vor zehn Jahren eröffnet wurde, lag der Marktanteil der Holz-Fertigbauweise an den privaten Eigenheimen bei 15 Prozent, heute sind es bundesweit im Durchschnitt 20 Prozent, in Franken sogar 24 Prozent", resümiert Lux. Der Umsatz habe sich im gleichen Zeitraum sogar von 1,5 auf 3 Milliarden Euro verdoppelt. Auch dank der Niedrigzinsphase, die für einen Run auf Immobilien sorgte.

War einer der Haupttrends der vergangenen Jahre die offene Küche mit Esstisch, ist der aktuelle Trend weniger offensichtlich. Immer mehr Fertighäuser werden technisch mit Leitungen für Photovoltaik ausgerüstet. "Wenn in den kommenden Jahren die Speichertechnologie so weit ist, dass der Strom aus Sonnenenergie auch vorgehalten werden kann, können die Bewohner eines Fertighauses künftig stromautark leben."

InfoMehr Bilder: www.nordbayern.de/herzogenaurach

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