Schule Pommersfelden: Digital vorwärts, Analoges ist Basis

23.4.2021, 12:00 Uhr
Schule Pommersfelden: Digital vorwärts, Analoges ist Basis

© Foto: Karl-Heinz Panzer

Lena Schumann und Johannes Hack und ihre Mitschüler von der Klasse 4 b in der Grundschule sind schon ziemlich fit im Umgang mit digitalen Lernhilfen. In ihrem Klassenzimmer sind sie ausgestattet mit einem großen interaktiven Bildschirm an der Front, können Dokumentenkameras, Beamer, Soundbar und digitale Endgeräte einsetzen.

Dazu stehen ihnen und ihren Lehrern eine ganze Reihe von Lernprogrammen zur Verfügung. In den vollen Genuss des Medienkonzeptes, das die Schulleitung ausgearbeitet und alsbald wohl auch vom Schulverband abgesegnet wird, kommen sie aber nicht mehr. Denn erst im neuen Schuljahr kommen all die feinen Sachen in den Klassenzimmern an.

Allen voran die iPads mit 32 Gigabyte, von denen jede Schülerin und jeder Schüler eines persönlich zugeteilt bekommt. Für die ersten beiden Klassen sind die flachen Dinger mit dem angebissenen Apfel drauf zunächst nur als Ergänzung zum Präsenzunterricht gedacht und bleiben daher in der Schule. Das Aneignen analoger Fertigkeiten wie Schreiben und Rechnen hat zunächst Priorität.

Nach Hause

In der dritten und in der vierten Klasse dürfen und sollen die Geräte mit nach Hause genommen werden, auch als Werkzeug für die Erledigung von Hausaufgaben. Zum Konzept gehört, dass in beiden Schulhäusern, in Pommersfelden wie in Sambach, die Netzwerke nachgerüstet werden.

Neue Kabel werden verlegt und Zugangspunkte fürs WLAN eingerichtet. Außerdem werden beide Häuser mit Glasfaserkabeln "angefahren".

Cordula Schmeidl ist hörbar angetan von den bereits vorhandenen und den sich noch eröffneten Möglichkeiten. "Es macht einfach Spaß damit zu arbeiten", sagte die Schulleiterin. Den Lehrern genauso wie den Schülern, wie sie den Pommersfeldener Gemeinderäten schilderte.

Rat ins Boot

In die Sitzung war die Rektorin gekommen, um ihr Medienkonzept vorzustellen. Der eigentliche Ansprechpartner wäre der Schulverband, merkte Bürgermeister Gerd Dallner dazu an. Weil die Kosten nicht ganz gering sind, wollte er aber doch den gesamten Rat mit ins Boot nehmen. Das Komplett-Paket für die Aufrüstung kostet nämlich um die 150 000 Euro. Wovon abzüglich der Zuschüsse 84 000 Euro übrig bleiben, die der Schulverband zu stemmen hat.

Die Stadt Höchstadt, der Verbandspartner, hat laut Dallner bereits seine Bereitschaft signalisiert. Etwa 20 von aktuell 147 Grundschülern kommen aus den Höchstadter Ortsteilen Fallmeisterei, Förtschwind, Greuth, Jungenhofen und Zentbechhofen.

"Vorn dabei"

Entsprechend dem Schüleranteil übernimmt die Ebrachgrundgemeinde den Großteil der Investition. Pommersfelden ist in digitaler Hinsicht ganz vorn dabei im Landkreis Bamberg, sagte IT-Berater Stefan Kraus.

"Das hier ist schon ein relativ großer Wurf", so der Experte, der für Schulen im Raum Bamberg und Forchheim zuständig ist. Die Anschaffung der iPads schlägt mit 60 000 Euro zu Buche. Sie bleiben Eigentum der Schule und gehen nach dem Ausscheiden der Nutzer an die nächsten Schulanfänger über.

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