Schule vor dem Aus

11.7.2008, 00:00 Uhr
Schule vor dem Aus

© Spörlein

Die Zahlen und Prognosen, die Doris Hofmann am Mittwoch vortrug, überraschten zwar nicht, stimmten die Verbandsräte aber schon nachdenklich. Eine sechste und achte Klasse kann mangels Schüler in Hannberg sowieso nicht gebildet werden. Die neue siebte Klasse mit acht Schülern, von denen weitere vier an andere Schulen gehen, muss mit Weisendorf oder mit Röttenbach «fusionieren».

Im neuen Schuljahr geht man in Heßdorf mit 18 Schülern in die fünfte Klasse, 17 Schüler seien dann in der neunten Hauptschulklasse.

Der Schwund in den Hauptschulen hängt überwiegend mit dem dreigliedrigen Schulsystem in Bayern zusammen, das Verbandsrat Roland Sekatzek bemängelte. 75 Prozent der Schüler würden nämlich am Ende der vierten Grundschulklasse, einige später, die «Sekundärschule» in Richtung weiterführende Schulen verlassen.

Daraus resultiert in Hannberg, dass zukünftig mehr Räume für dezentrale Aufgaben (etwa Mittagsbetreuung) zur Verfügung stehen. In Heßdorf bringt man selbst in den beiden Gemeinden des Verbandes (Großenseebach) nur noch schwerlich die Schüler in der Hauptschule zusammen.

Doris Hofmann bezeichnete es als Unterstellung, wenn man höre, dass in der Grundschule schlechte Noten vergeben würden, um die Schüler letztlich an die Hauptschule zu binden. Nun will man in Heßdorf und Großenseebach nach Lösungsansätzen suchen und zum neuen Schuljahr zu einer Informationsveranstaltung laden.

Im weiteren Verlauf der Sitzung wählten die acht Mitglieder mit Bürgermeister Helmut Maar (Heßdorf) und seinem Kollegen Bernhard Seeberger (Großenseebach) einen Vorsitzenden und einen Stellvertreter. Im Rechnungsprüfungs-Ausschuss sitzen Petra Händel (Vorsitzende), Manfred Bärreis und Hilde Borell.

Die Ehrenamts-Vergütungen der Verbandsräte (20 Euro Sitzungsgeld, 250 Euro/Monat für den Vorsitzenden) wurde nicht erhöht, auch wenn Petra Händel dies gerne gesehen hätte. Im Schuljahr 2006/2007 noch nahm der Schulverband 5860 Euro aus dem umstrittenen Büchergeld ein. Im darauf folgenden Jahr hat man im Schulverband schon auf die Erhebung verzichtet, auch im kommenden Schuljahr wird dies so sein.

Die Verabschiedung des Haushaltes mit einem Volumen in Höhe von 476 000 Euro war Formsache. Verwaltungs-Kämmerer Klemens Schacher fasste den Haushalt so zusammen, dass er übersichtlich auf ein Blatt Papier passte. Im Vermögenshaushalt (109 000 Euro) werden 25 000 Euro für den Gebäudeunterhalt, die energetische Sanierung und den Austausch von Fenstern vorgesehen. Die Kosten für die Schülerbeförderung erhöhen sich um 8500 Euro auf 85 000 Euro. Insgesamt werden 187 Schüler befördert. Bei der Schulverbandsumlage wird Großenseebach mit 47 400 Euro und Heßdorf mit 378 000 Euro zur Kasse gebeten. Schulden hat der Verband keine. Der Haushaltsplan wurde einstimmig verabschiedet. Zur Kenntnis nahmen die Räte die Schlussrechnung für 2007. Der Haushalt 2007 war mit 568 000 Euro angesetzt und schloss mit 418 000 Euro.