Seelandgebäude für Asyl-Thema relevant?

13.11.2015, 17:38 Uhr
Seelandgebäude für Asyl-Thema relevant?

© Foto: Roland Meister

Kämmerin Katy Schumann von der Verwaltungsgemeinschaft Aurachtal stellte kurz den Haushalt 2015 vor, der ein Gesamtvolumen von knapp 2,7 Millionen Euro hat.

Bürgermeister Klaus Hacker ging in seinem Rückblick auf die Arbeit des Gemeinderates und dessen Gremien ein. Zum 1. November 2015 hat Oberreichenbach 1223 Einwohner. Insgesamt sind die Einwohnerzahlen kontinuierlich rückläufig. Hacker stellte fest, dass der größte Teil der Einwohner, gut 400, im Alter von 41 bis 60 Jahren sind.

Der Finanzausschuss hatte sich unter anderen mit der Vorberatung des Haushaltes sowie dem Kauf des VR-Gebäudes zu befassen. Ein größerer Posten waren Kostenübernahme und Vertrag zum Ausbau der ERH 15.

Der Sozialausschuss befasste sich mit dem Austausch mit Senioren und Ortsburschen, dem Bürgerbus und der Bedarfsplanung Kita, speziell mit der Krippengruppe und Anschaffungen. Mit Senioren und Ortsburschen will man sich regelmäßig treffen.

Auch der Bürgerbus ist zwischenzeitlich im Einsatz und wird, vor allem von den älteren Bürgern, sehr gut angenommen. Die Fahrten werden durch ehrenamtliche Helfer durchgeführt und die Planung liegt in den Händen von Jürgen Seddig.

Umfangreicher waren die Themen aus dem Bauausschuss. Der Gemeindewald und dessen Bewirtschaftung, Wasserrecht, Sanierung der Straßen und Gehwege sind nur einige der Aufgaben im Bauausschuss. Heuer noch nicht gefordert war der Rechnungsprüfungsausschuss.

Umfangreich waren die Entscheidungen, die der Gemeinderat in seinen bisherigen Sitzungen zu treffen hatte. Genannt wurden die Verabschiedung des Haushaltes 2015, die Sanierung des Gasthauses Freyung, der Beitritt zum Tourismusverband Aischgrund mit der Schaffung von Wanderwegen um Oberreichenbach.

Ein wichtiger Punkt war die Beschlussfassung bezüglich des Ausbaues der ERH 15 und die damit verbundenen Arbeiten für die Gemeinde. Die Investitionskosten diesbezüglich liegen bei etwa 450 000 Euro.

Erstmals wurde am gemeindeeigenen Weiher ein Weiherfest durchgeführt. Trotz schlechten Wetters war der Zuspruch seht gut, weshalb dieses Fest wiederholt werden soll.

Was das Leitbild der Gemeinde Oberreichenbach angeht wurden einige Punkte bereits erfolgreich umgesetzt. Etwa die Schaffung von Wohnraum durch die Erschließung von neuen Baugebieten.

Seit einigen Jahren bietet die Gemeinde Oberreichenbach mit Erfolg ein Ferienprogramm an. Ebenso gibt es eine Ehrenmedaille, die an verdiente Bürger vergeben wurde.

Auch der Beitritt zum Tourismusverband Aischgrund mit der Schaffung der dazugehörigen Wanderwege gehörte zu den Zielen des Leitbildes.

Für die Zukunft ist nach den Worten Hackers der Ausbau der Ortsdurchfahrt geplant, vielmehr ist bereits im Gange. Weiteres Bauland solle und müsse erschlossen werden.

Dringend erforderlich ist die Sanierung der Gaststätte Freyung. Dieses Gebäude ist im Besitz der Gemeinde und steht zudem unter Denkmalschutz was die Sanierung nicht gerade erleichtert. Für den Anfang sind im Haushalt 30 000 Euro für die Sanierung des Daches eingestellt. Die Küche der Gaststätte bedarf ebenfalls einer dringenden Sanierung.

Die Investitionssumme wird auf 100 000 Euro veranschlagt. Ein Entwicklungskonzept zur Bebauung des Ortskerns ist ebenso im Gespräch wie die Wohnformen im Alter.

Aktuell muss sich Oberreichenbach, wie viele andere Gemeinden im Landkreis, mit dem Thema Asyl beschäftigen. In Oberreichenbach sind derzeit sieben Asylbewerber in der Seelandstraße untergebracht. Bei den Fragen der Bürger stand ebenfalls das Thema Asyl im Fokus.

Michael Hellmann wollte wissen, wie die Gemeinde damit umgeht, sollten in den leer stehenden Gebäudeteilen des Seelandgebäudes Flüchtlinge untergebracht werden. Sollte dies der Fall sein, so sei die Gemeinde was die Kapazität für Asylbewerber angeht „überfordert“, so die Worte Hackers.

In der Seelandstraße steht nach Aussage Hacker eventuell eine zweite Wohnung für Asylbewerber zur Verfügung. Dies hieße in Summe etwa 16 bis 18 Asylbewerber in Oberreichenbach. Damit wären die Aufnahmemöglichkeit und die damit verbundene Betreuung ausgeschöpft.

Die Betreuung der Flüchtlinge sei nach den Worten Hackers das größte Problem. Die derzeitigen ehrenamtlichen Helfer kämen langsam an ihre Grenzen. rk

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