Selbst vor und hinter der Kamera stehen

9.5.2017, 08:00 Uhr
Selbst vor und hinter der Kamera stehen

© Egbert M. Reinhold

So schnell kann’s gehen: Locker geht den Kindern in der Holzhütte der Zauberspruch aus dem alten Kräuterbuch über die Lippen – und sogleich sind sie weg, die Kinder, einfach verschwunden. Plötzlich befinden sie sich auf einer Waldlichtung, und dort warten in Felle gekleidete Druiden um einen Kochtopf herum auf die Verleihung der "Goldenen Sichel". Das Abenteuer kann beginnen . . .

Einen echten Fantasy-Stoff haben sich Carina, Kim, Nina, Lily, Lea und Lars da ausgedacht und in spannende Filmbilder umgesetzt. "Die magische Reise durch die Zeit" haben die sieben- bis 14-jährigen Film-Debütanten aus Hemhofen und Röttenbach ihren Acht-Minüter genannt, den sie im Verlauf einer Osterferien-Woche abgedreht haben. Natürlich vor Ort, also in den Wäldern rings um Hemhofen. Vorher musste sich der Filmnachwuchs aber erstmal kennenlernen, denn einander war man sich bis dato gänzlich unbekannt.

Ideen gesammelt

Film ist Teamarbeit: Einen Tag lang wurde im Hemhofener Jugendtreff "Die Insel" unter der Anleitung des lokalen Jugendpflegers gemeinsam gehirnt, wurden Ideen gesammelt und Dialogsätze besprochen, Requisiten und Kostüme besorgt. Und schon am zweiten Tag hieß es: Kamera ab! Alles wurde selbst und in Handarbeit erledigt, bereits nach drei Tagen war das Fantasy-Abenteuer im Kasten. Anstrengend sei es am Anfang schon gewesen, gibt die 14-jährige Kim zu, "und auch ziemlich schwierig, wir mussten mehrere Szenen mehrmals drehen. Manchmal mussten wir uns auch anstupsen, damit es weitergeht." Aber, da waren sich alle einig, "das Drehen war einfach schön."

Dass das Mittelfränkische Kinderfilmfestival, das nun bereits zum 13. Mal stattfindet, ein "Erfolgsmodell" sei, davon ist Bertram Höfer, Vorsitzender des Bezirksjugendrings Mittelfranken, überzeugt: "Was gibt es Schöneres, als Selbstgemachtes auf der Leinwand zu sehen und nicht bloß zu konsumieren?" Junge Menschen an das Medium Film heranzuführen und deren Kreativität zu fördern, sei enorm wichtig, betonte der Schirmherr der Veranstaltung, Landrat Alexander Tritthart, beim Pressegespräch im Landratsamt. Mit der Siemens AG und der Sparkasse Erlangen sind seit Jahren zwei Groß-Sponsoren an Bord, im Erlanger E-Werk findet dann stets an drei Tagen Anfang Dezember die Präsentation der Produktionen vor Publikum statt.

Noch bis 20. September sind alle Kinder bis 14 Jahre aus dem Bezirk Mittelfranken aufgerufen, ihre eigenen Geschichten und Ideen filmisch umzusetzen: Ob Krimi oder Liebesgeschichte, ob Märchen- oder Superhelden – alles ist erlaubt. Mit Stadt- und Kreisjugendring gibt es dazu starke Partner vor Ort.

In Herzogenaurach ist beispielsweise im August das Filmprojekt einer Gruppe im Jugendhaus rabatz geplant.

www.kinderfilmfestival-mfr.de

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