Shorthorns daheim eine Macht

30.11.2014, 17:54 Uhr
Shorthorns daheim eine Macht

© Foto: Ralf Rödel

Die Gäste bleiben bei nur einem Sieg Vorletzter. Ausschlaggebend für den Herzogenauracher Erfolg in einem kampfbetonten Spiel war wieder eine stabile Defensive und eine Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte.

Ein „kampfbetontes und spannendes Spiel auf überschaubarem Niveau“ hatten die Zuschauer nach dem Urteil von Trainer Christian Braun gesehen. Viele Ballverluste ohne Not auf beiden Seiten bestätigen dies. Obendrein jagte ein Fehlwurf den nächsten. Die Trefferquote stimmte nicht. Dafür stimmte das Ergebnis und der Trainer freute sich, dass sein Team auch „winning ugly“ kann. Vor der Freude stand also einiges an harter Arbeit auf dem Programm.

Gewohnt engagiert starteten die TSH-Damen in das Frankenderby. Sie versuchten gleich ihr temporeiches Umschaltspiel zu etablieren und starteten gleich mit einer 8:4-Führung (4. Minute). Dann wurde gleich die an diesem Tag eklatante Freiwurfschwäche deutlich. Sie verhinderte eine deutlichere Führung und so entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Der Vorsprung blieb bis zur ersten Viertelpause (19:15) konstant. Es zeigte sich schon, dass der Herzogenauracher Plan, viel über die Center zu spielen, aufgehen dürfte. Die Garde der Großen erzielte zwölf der 19 Punkte im ersten Spielabschnitt; letztlich verbuchte sie insgesamt 33 Punkte.

Besonders Regine Brox (11 Punkte) erwischte einen Sahnetag. Sie nutzte ihre Schnelligkeit und Beweglichkeit immer wieder gekonnt aus und verdiente sich auch elf Freiwürfe. Man könnte sie also ruhig als Gewinnerin des Geschwisterduells sehen, weil Ex-Shorthorn Ilona auf Würzburger Seite mit nur drei Punkten deutlich unter ihren Möglichkeiten blieb.

Kurz den Faden verloren

Im zweiten Abschnitt verloren die Gastgeberinnen den Faden, wofür sicher auch die Foulprobleme von Theresa Heinz und Kathrin Sperber (beide mussten mit drei Fouls auf der Bank pausieren) sowie eine Verletzungspause der gewohnt starken Jana Ulbig mitverantwortlich waren. Defensiv wurde weiter gekämpft, aber offensiv fehlte der Zug zum Korb und der Wille. So gewann die TGW das Viertel 15:7, was auch einen 26:30-Halbzeit-Rückstand der Shorthorns bedeutete.

Nach der Pause zeigten die Herzogenauracherinnen, vor allem offensiv, aber wieder ein anderes Gesicht. Zielstrebiger und mit mehr Tempo agierten sie und verdienten sich so ganze 30 Freiwurfversuche in der zweiten Halbzeit (zwölf in der ersten). Wäre die Quote (52 Prozent) besser gewesen, hätten sich die Gastgeberinnen leichter getan, trotzdem überwanden sie die extrem druckvolle Verteidigung der Gäste ein ums andere Mal und erzwangen so den vorentscheidenden 11:1-Lauf, der auch den Führungswechsel und eine 42:35 (27.) brachte. Dagegen hielten vor allem die quirlige Christine Sokolowski (17) und die treffsichere Anna Furmann (14), welche nie ganz in den Griff zu bekommen waren. Somit ging es nur mit einer knappen 45:43-Führung ins letzte Viertel.

Im Schlussabschnitt ließen die Shorthorns aber nichts mehr anbrennen. Kathrin Sperber und Theresa Heinz erwiesen sich nun von der Freiwurflinie treffsicher und die so erarbeitete Zehn-Punkte-Führung (54:44/35. Minute) wurde konzentriert verteidigt, bis letztlich das 71:58 gefeiert werden konnte.

Christian Braun: „Wir freuen uns über den Sieg. Zwei Erfolge in Serie sind ja etwas Neues für uns. Es war zwar kein schönes Spiel, aber für uns zählt eh nur das Resultat und dass wir uns gegenseitig immer unterstützt haben. Co-Trainer Felix Hofmann hofft, dass man „viel Selbstvertrauen und positive Energie“ mit in die nächsten schweren Aufgaben nimmt.

Shorthorns: Angerstein 3/1 Dreier, Brox 11, Carret, Chioran 6, Ertugrul, Friedmann 3/1, Fürsich 12, Heinz 10, Klisanic, Redeker 5/1, Sperber 8, Ulbig 13.

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