Shorthorns sind Geschichte

15.5.2015, 11:50 Uhr
Shorthorns sind Geschichte

© Archivfoto: Erich Malter

In der Abteilungsversammlung wurde dieser Schritt beschlossen, in beiderseitigem Einvernehmen, wie Basketballchef Olaf Kaddatz-Daßler und Spielführerin Theresa Heinz versicherten.

Letztere merkte aber schon an, dass man gerne in Deutschlands dritthöchster Liga weitergespielt gespielt hätte. Schließlich wäre der Kader bis auf die Enddreißigerin Konelija Klisanic, die ihre Karriere beenden will, zusammen geblieben. Und als Vizemeister der Vorsaison hätte man sportlich sicherlich einiges zu bieten gehabt. Vom Alter her wäre es ebenfalls kein Problem gewesen.

Allerdings räumt auch Theresa Heinz ein, dass die Argumentation der Abteilungsleitung etwas für sich hat. Kaddatz-Daßler spricht von „Perspektivlosigkeit“ und davon, dass man diese Mannschaft „nicht zum Selbstzweck“ erhalten werde. In der Tat gibt es bei der TSH keinen weiblichen Nachwuchs, der demnächst tauglich für diese Herausforderung wäre. „Frühestens in drei, vier Jahren“ könnten einige Talente den Sprung schaffen. Aktuell steht auch keine echte Herzogenauracherin mehr im Kader, allerdings mit Heinz selbst, Kerstin Wägner, Tina Riegner und Janina Leipner ein Quartett aus den glorreichen Zweitligazeiten, als Herzogenaurach sämtliche Topspielerinnen der Region zusammen zog.

„Zufällige“ Mitspielerinnen

Der Rest ist jedoch eher „zufällig“ bei den Shorthorns gelandet – Studentinnen und Praktikantinnen bei den Weltfirmen, die selten länger als ein Jahr bleiben.

Hinzu kommt der Fakt, dass nach dem Weggang von Christian Braun kein Trainer zur Verfügung steht. Kaddatz-Daßler: „Wir haben die Fühler schon bis Bamberg ausgestreckt, aber keinen gefunden, der das Team trainieren will und vor allem auch von der Qualität her dazu in der Lage ist.“

Mit einem „Strohmann“ – in der Regionalliga ist ein B-Lizenz-Inhaber Pflicht – wolle man nicht arbeiten. Denn der Verband kassiere jedes Mal kräftig ab, wenn der beim Spiel nicht zur Verfügung stehe.

Die Finanzen sieht auch Theresa Heinz als einen zentralen Grund für das „Aus“ ihrer Mannschaft: „Eine Regionalligasaison kostet einiges – und die Mittel braucht die Abteilung jetzt anderweitig, für die FSJ-lerin und den Bus zum Beispiel.“

Doch wie geht es jetzt weiter mit den Spielerinnen? „Am liebsten würden wir gerne zusammen weiter spielen“, gesteht „Terry“ Heinz. Aber für jeden anderen Verein stellten sich die selben Probleme: hohe Kosten und offene Trainerfrage. Zudem könne man die Regionalligalizenz nicht transferieren, sonst müsste man ja die gesamte Damenabteilung mitnehmen – und das Bayernligateam soll weiterhin unter der Flagge der TSH segeln.

Und wenn die Shorthorns sich einem anderen Verein anschließen würden, müssten sie gegebenenfalls in der untersten Klasse anfangen – für Theresa Heinz definitiv keine Alternative.

Also könnte es darauf hinaus laufen, dass der „verschworene Haufen“ sich doch auf verschiedene Vereine aufteilt. Genommen werden sie als Regionalliga-Vize mit Sicherheit überall mit Kusshand . . .

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