"Songratorium" führte von Höchstadt in die Highlands

27.7.2014, 19:20 Uhr

© Blum

Tosender Applaus und Fußgetrampel ließen die alte Turnhalle des Gymnasiums an zwei Abenden erzittern. Zwei Mal wurde das musikalische Werk mit fast 100 Sängern und 50 Musikern vor vollem Haus aufgeführt. „Weil gestern die Stühle nicht ausreichten, haben wir heute noch Bänke dazu gestellt.“, erklärte ein aufgeregter Chorsänger.

In zehn musikalischen Bildern, gesungen, getanzt und auch musiziert, erklangen Harfe, Landsknechttrommel, Pauken und das große Orchester. Der Komponist selbst gab selbst den zahlreichen Zuhörern in jedes der zehn Bilder eine kleine Einführung. In der Ouvertüre stimmte er sie musikalisch mit Fotos aus Schottland in die Geschichte des Soldaten ein, der seine Liebste findet, von ihr Abschied nimmt, weil er in die Schlacht ziehen muss, und sie dann, nach gesunder Heimkehr, heiratet.

Großer Chor, Unterstufenchor und Vokalensemble sangen gemeinsam oder getrennt, und zur Musik von „Hundred Pipes At Loch Lomond“ glitten die Tänzerinnen der Ballettschule Höps zu schottischen Klängen übers Parkett. Zarte Harfentöne, Flöten- und Posaunenklänge wechselten sich in der Liebesgeschichte und beim Kampfgetümmel ab. Die Musik malte Bilder, und der Zuhörer brauchte oft nur die Augen zu schließen, um sich in die Melodienwelt Schottlands hinein zu versetzen. Die Gesangssolisten Eva Zink, Erik Ranger, Christoph Mayer, Daniela Madden und Yannik Südbeck sangen mit Hingabe und souverän ihren Part. „Ich habe mit den schottischen Liedern – alles überlieferte, echte Weisen – musikalisch gespielt“, erklärte Kaufmann. Und dabei ist ein „Songratorium“ herausgekommen, das sich hören ließ.

Vor der Zugabe bedankte sich Schulleiter Bernhard Lohneiß: „Die Kollegen, die schon gestern da waren, haben nicht gelogen. Als ich die Bilder sah und die Musik hörte, habe ich gemeint, ich ziehe mit über die Highlands“, schwärmte er. „Ihr habt auf hohem Niveau musiziert, getanzt und gesungen und wir brauchen uns nicht vor einem Musischen Gymnasium zu verstecken“, erklärte er, und wieder erscholl Beifall.

Es war eine perfekte Zusammenarbeit zwischen Komponist, Chor- und Orchesterleitern. „Es braucht nur einen, der eine Idee hat und dann alles zusammenführt“, meinte der Schulleiter zufrieden und stolz mit Blick auf den „Meister in Pension“ Rüdiger Kaufmann. Blumen gab es am ersten Abend für die Solisten und am zweiten Abend für die acht Tänzerinnen sowie für Maria Kaufmann und Ariane Dammann-Ranger. Georg Schlee und Rüdiger Kaufmann erhielten einen guten fränkischen Tropfen für ein schottisches Konzert.

Auch der große, stimmgewaltige Chor erhielt verdientes Lob. „Uns hat es echt super gefallen“, verrieten die Chorsängerinnen Julia, Helen, Eva, Bianca und Melissa. „Es war zwar die letzte Zeit ein bisschen stressig - nicht nur für uns, sondern auch für die Lehrer. Aber wir haben echt gerne mitgemacht“, erklärten sie einstimmig. „Schade, dass es nun vorbei ist!“

Bürgermeister Gerald Brehm und Dekan Kilian Kemmer, die unter den Gästen saßen, waren ebenfalls begeistert von dem überwältigenden Konzert. „Es geht einem das Herz über, wenn man die Schüler, die man sonst in der Bank im Unterricht vor sich hat, so begeistert singen und musizieren hört“, so der Dekan anerkennend.JOHANNA BLUM

Keine Kommentare