Spargelsaison startet in Münchaurach so früh wie selten

4.4.2017, 06:00 Uhr
Spargelsaison startet in Münchaurach so früh wie selten

© Roland Huber

"Seit 1990 ist es heuer erst das zweite Mal, dass wir schon im März Spargel stechen konnten", erzählt Spargelbauer Konrad Kreß aus Münchaurach. Und zwar "nennenswerte Mengen", wie er sagt. Am 29. März waren die Erntehelfer erstmals auf den Feldern – und seitdem wird der "Münchauracher Morgentau"-Spargel im Kreß’schen Hofladen und in zahlreichen Holzbuden von Neustadt/Aisch bis Nürnberg verkauft. Konrad Kreß freut sich natürlich über den frühen Beginn der Spargelsaison, obwohl er selbst überrascht gewesen sei, wie früh es heuer losging. "Das ist dem kalten Winter geschuldet", erklärt er. "Die Kälte tut dem Spargel gut und fördert die Wüchsigkeit."

Wenn dann noch die Bodentemperaturen auf über 12 Grad Celsius an der Wurzel steigen, wachsen die Stangen schnell. Deshalb musste nun auch in der Organisation alles schnell gehen. "Für die Vorbereitungen hatten wir eigentlich eine gewisse Zeit eingeplant, und plötzlich wussten wir vor lauter Arbeit gar nicht, wo wir anfangen sollten." Freilich hat bei Kreß aber letztlich alles geklappt, die Kunden danken es ihm.

Normalerweise kann man den ersten Spargel Ende der ersten Aprilwoche ernten. Die Saison läuft dann bis zum 24. Juni. "Johanni ist das klassische Ende der Spargelsaison", so Kreß. Ob es insgesamt eine gute Saison wird, könne man jetzt natürlich noch nicht sagen. "Aber durch den frühen Beginn sind zumindest die Voraussetzungen gut." Lediglich längere Kälte- und/oder Nässephasen könnten dem Spargelbauern noch einen Strich durch die Rechnung machen.

Auf insgesamt 15 Hektar baut Konrad Kreß Spargel an. Jeden Tag sind jetzt die 16 Erntehelfer, überwiegend aus Rumänien, zugange. In langen Reihen wächst das "weiße Gold", sorgfältig abgedeckt mit Folie. Die Folie staut die Wärme und fördert das Wachstum des Spargels. Die Beete extra zu beheizen, um vielleicht schon Anfang März Spargel auf den Markt werfen zu können, davon hält Konrad Kreß nichts. "Das passt nicht in unsere Philosophie", sagt er. "Bei uns gibt es das Produkt, wenn es von selbst wächst." Dafür garantiere er frischen, qualitativ hochwertigen und auch geschmacklich überzeugenden Spargel. "Und genau das wollen unsere Kunden."

Auf zwei von den 15 Hektar baut Kreß grünen Spargel an. Früher sei er damit ein Exot gewesen, "aber die Nachfrage wächst". Konrad Kreß produziert übrigens ausschließlich für den Endkunden, also für den Eigenverbraucher sowie die Gastronomie. Eine Besonderheit, die er feststellt: "80 Prozent der Kunden wollen den Spargel bereits geschält haben."

Die A-Sortierung, also die schönsten, dicksten, gerade gewachsenen Stangen, kosten derzeit 12,90 Euro pro Kilo, der Preis reduziert sich je nach Qualität. "Und später, wenn nicht mehr so viele Folien nötig sind, wird der Spargel natürlich generell ein bisschen günstiger", sagt Kreß.

Und wie isst er selbst ihn am liebsten? "Als Salat mit Essig und Öl", gibt der Spargelbauer Auskunft. "Ich mag ihn aber auch als Butterspargel mit Sauce Hollandaise und Bratwürsten dazu." Über habe er den Spargel noch lange nicht. "Während der Saison gibt es bei uns mindestens ein- oder zweimal pro Woche Spargel."

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