"Spix wäre heute der größte Umweltschützer"

11.4.2019, 12:54 Uhr

"Bis in die 1980er Jahre war unser Ritter von Spix auch Fachleuten völlig unbekannt", sagt Hans Krautblatter. "Selbst mir, obwohl ich Biologe bin." Dies ist auch dem Höchstadter Bürgermeister bewusst. "Deshalb bin ich froh, dass es Menschen gibt, die das Andenken an unseren wichtigsten Vorfahren hochhalten", weiß Gerald Brehm. "Und die Tatsache, dass über 50 Prozent der Mitglieder zur Hauptversammlung kommen zeigt, dass Leben im Verein ist."

Eine Einschätzung, die der Vorsitzende untermauert. "Wir haben im letzten Jahr zehn Mitglieder hinzugewonnen", freut sich Fiederling. "Die Anzahl der Besucher im Museum ist von 740 auf 1058 gestiegen." Auch Schatzmeister Franz Brauers ist zufrieden. Trotz Umbau des Museums, Beteiligung am Kulturfeuerwerk und der Gründung einer Vereins-Bibliothek weist er mit einem Minus von 300 Euro einen fast ausgeglichenen Haushalt aus. Damit steht der Verein wirtschaftlich gut da – und hat Luft für zwei weitere Höhepunkte.

"Im Sommer werden wir wieder eine Sonderausstellung anbieten", so Fiederling. "Das wollen wir künftig jährlich machen, damit Besucher immer wieder Grund haben, in unser Museum zu kommen." Heuer geht es um Spix und seine Affen. Zum Abschluss des Jubiläumsjahres wird es am 23. Oktober einen Festabend in der Fortuna Kulturfabrik geben.

Deshalb beschränkte sich Fiederling auf einen kleinen Rückblick – und skizzierte die 25-jährige Vereinsgeschichte (wie berichtet) in 25 Minuten. Dann wurden Gründungsmitglieder geehrt, die bis heute dem Verein treu sind: Gerald Brehm, Barbara und Dieter Cremer, Klaus Kohler, Anita Kopp, Hans-Joachim Laugwitz, Valentin Maier, Robert Mirschberger, Karl Dieter Reinartz, Michael Salleck, Brigitte Sauer, Alois Schell, Sebastian Schmidt, Andreas Schönenberger und die Höchstadter Sparkasse erhielten von Herbert Fiederling und seinem Stellvertreter Gerhard Schlee eine Jubiläums-Urkunde. Für besondere Verdienste um den Verein wurden außerdem Hildegard und Max Strucks, Johann Cach und posthum Andreas Stark geehrt.

Auf seinen Lorbeeren ausruhen wollen sich die Spix-Freunde nicht. "Gemeinsam mit Karpfenland Aischgrund sind wir dabei, Angebote für Senioren-Gruppen zu erarbeiten", sagt Fiederling. Außerdem wird der Verein auf Anregung von Krautblatter Initiativen gegen Artenschwund und den Rückgang von Biotopen in der Region ergreifen. "Das sind wir ihm schuldig. Würde Spix heute leben, er wäre der größte Umweltschützer", vermutet Krautblatter. Eine Sicht, die Fiederling teilt. "Immerhin beklagte er schon vor 200 Jahren die Brandrodung in Brasilien."

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