Stadtrat treibt den Rathausbau voran

26.10.2019, 07:00 Uhr
Stadtrat treibt den Rathausbau voran

© André de Geare

Bereits am 9. Oktober im Finanzausschuss wurde nichtöffentlich einstimmig vorberaten, zusätzlich zu den mit dem komplexen Thema Rathausbau beauftragten Mitarbeitern des Stadtbauamts externe Projektleistungen wie Controlling mit zu beauftragen. Im Budget Rathausbau wurde dies bereits berücksichtigt. Bei den Vergaben für den Rathausbau sind insgesamt 6 Millionen Euro inzwischen gebunden.

Nach den archäologischen Ausgrabungen ist aktuell eine Tiefbaufirma damit befasst, das Baufeld erneut plan zu machen, bevor voraussichtlich am 11. November mit den Tiefbohrarbeiten begonnen wird.

Die CSU mit Konrad Körner als Wortführer beantragte in der jüngsten Sitzung des Stadtrates diesen Punkt "Controlling" aus dem nichtöffentlichen Teil öffentlich zu diskutieren. Öffentlich wurde laut Mehrheitsbeschluss am Ende nur das Ergebnis.

Darin heißt es, die Verwaltung werde beauftragt, ein Vergabeverfahren für zusätzliche externe Projektsteuerungsleistungen zur Betreuung des Rathausbaus und Sanierung des Schlossgebäudes einzuleiten.

Die Gestaltungsmöglichkeiten des Sitzungssaales – das Thema Stühle wurde verschoben – trug Architekt Christoph Schmidt vom Büro Bär, Stadelmann und Stöcker vor. Erste Entwürfe vor Monaten waren als zu dunkel kritisiert worden, sodass nun weitere Varianten vorgestellt wurden: Mit heller Holzdecke und hellen Lamellen an den Seiten, mit Teppichboden oder Holzboden.

Wegen der Haustechnik müsse die Wand und Decke akustisch wirksam sein, erläuterte der Architekt.

Geplant sind 36 Stadtratsplätze – falls die Stadt wächst – für zurzeit 30 Stadträte, 40 Gästeplätze und insgesamt 199 Sitzplätze, davon zwei rollstuhlgerecht. 199 Sitzplätze dürfen nicht überschritten werden, um nicht in die Richtlinien der Versammlungsstättenverordnung zu fallen.

Wegen der Entscheidung für die konstruktiven Aufbauten musste auch zum nunmehrigen Zeitpunkt über den Sonnenschutz gesprochen werden. Vorberaten war dies bereits im Planungsausschuss.

Die CSU mit Sprecher Walter Drebinger und Freie Wähler votierten "wegen des Gesamteindrucks" (Franz-Josef Lang, CSU) für einen textilen Sonnenschutz, der nach intensiver Diskussion jedoch abgelehnt wurde.

Nachdem in der Carl-Platz-Schule durch den textilen Sonnenschutz Kinder die Wärme im Rücken hatten und sich die Klassenzimmer aufheizten, hatten SPD und Grüne ihr ursprüngliches, vor Monaten getroffenes Votum revidiert und plädierten nun mehrheitlich für Sonnenschutz mit Alulamellen. Bürgermeister German Hacker argumentierte erneut, dass Alustores nur die Hälfe an Wärme durchließen wie ein textiler Sonnenschutz. In Städten wie Frankfurt sei seit 2014 nur noch die Lösung mit Alustores zulässig.

Unentschieden mit 14 : 14 Stimmen endete die Abstimmung über den Bodenbelag Teppichboden oder Holzboden. Retta Müller-Schimmel (Bündnisgrüne) wies auf die Kunststoffe in Teppichböden hin. Das Thema wird noch einmal diskutiert.

Beschlossen gegen CSU- und FW-Stimmen wurde, die Innenwände mit Holzlamellen in Weiß zu gestalten. Walter Drebinger (CSU) wiederholte seine Ansicht: "Bei der Standort- und Gebäudefrage Rathaus hätte ich weitere Diskussionen richtig gefunden." Peter Simon (Bündnisgrüne) hielt der CSU vor: "Die CSU war für den Rathausneubau. Jetzt tut ihr so, als wärt ihr nie dafür gewesen." Man könne "nicht alle Möglichkeiten aufzeigen. Sonst haben wir bis 2700 noch kein Rathaus gebaut."

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