Therapiebegleithund "Ella" ist Liebling in fränkischem Hort

18.4.2019, 09:56 Uhr
Spielerunde mit Hund, im Oberreichenbacher Hort ganz selbstverständlich: Ella würfelt eine Farbe, und die Kinder müssen eine Aufgabe lösen. Als Belohnung dürfen die Kinder den Therapiebegleithund mit einem "Leckerli" belohnen. Theresa Dornig spielt vergnügt mit.

Spielerunde mit Hund, im Oberreichenbacher Hort ganz selbstverständlich: Ella würfelt eine Farbe, und die Kinder müssen eine Aufgabe lösen. Als Belohnung dürfen die Kinder den Therapiebegleithund mit einem "Leckerli" belohnen. Theresa Dornig spielt vergnügt mit.

Am Anfang muss man sich an die Ansicht durchaus gewöhnen. Ella, die Hündin, sitzt beim Spielen mit am Tisch. Und stupst mit ihrer Schnauze den Würfel an. Das gibt schon mal ein Leckerli für Ella. Die Farbe "Rot" liegt oben, also ist der rote Papierkreis dran, auf dem eine Aufgabe für die Kinder steht. Schnell wird’s gelöst. Dann ruft das nächste Kinder: "Ella, würfel!", und Ella würfelt wieder mit einem kleinen Stup der Schnauze.

"Sanftmütiger" Vierbeiner

Ella ist ein sogenannter Therapiebegleithund, und seit einigen Monaten ist er immer wieder zu Besuch im Hort der Gemeinde Oberreichenbach. "Es geht bei uns im Hort nicht um eine Therapiebegleitung", sagte die Kita-Leiterin Melanie Weiland. Denn die Kinder im Hort sind ja nicht therapiebedürftig. Vielmehr habe man die Erfahrung gemacht, dass ein sanftmütiger und ausgebildeter Hund wie Ella "sehr viel Ruhe ausstrahlt".

Therapiebegleithund

Es ist für den Oberreichenbacher Hort ein Glück, dass es gerade die Hortleiterin Theresa Dornig ist, die im Jahr 2017/18 mit ihrer Ella eine zweijährige Ausbildung zum Therapiebegleithunde-Team gemacht hat. "Seit vergangenem September sind wir geprüft und zertifiziert", freut sie sich. Sie sieht in dem Einsatz von Ella in der Hortgruppe auch keine therapeutische Begleitung, sondern einen "neuen pädagogischen Ansatz". Theresa Dornig sagt voller Überzeugung: "Ella hat einen sehr positiven Einfluss auf die Gruppe." Die Kinder sind jedenfalls verliebt in den fast vierjährigen Therapiebegleithund. "Ella ist so süß", sagt Lilly, und Julian erzählt, wie toll es ist, im Winter draußen mit der Hündin unterwegs zu sein. Alle wollen jetzt einen Hund auch zu Hause", schmunzelt Melanie Weiland. "Aber da erklären wir schon, dass nicht jeder Hund wie Ella ist."

 "Ein Hund wertet nicht"

Ganz besonders auffällig ist die wohltuende Wirkung des Hundes in der Gruppe bei den Hausaufgaben. "Wenn der Hund daneben liegt und sich ausruht, dann versuchen die Kinder, möglichst leise zu arbeiten", hat Theresa Dornig festgestellt. "Einmal war es so leise, dass man das sanfte Schnarchen von Ella gehört hat."

Positiv wirkt Ella auch, wenn neue Kinder zur Hortgruppe stoßen. Sofort haben auch die Neuen ein Thema, mit denen sie mit den anderen reden können, und mögliche Schüchternheit oder gar Angst vor der Gruppe kann schneller überwunden werden. "Ein Hund wertet nicht", weiß Theresa Dornig. Jedes Kind werde gleich freundlich von Ella behandelt.

Natürlich braucht die Hündin auch ihre Ruhephasen. "Sie kann über 30 Übungen und Spiele", ist Dornig stolz auf Ella. Das bedeutet aber auch: "Das ist harte Arbeit für sie." Im Hort steht daher eine Ruhebox für Ella. Dort kann sie sich immer wieder ausruhen. Damit nicht zu viele Kinder an Ella herumstreicheln wollen, haben die Erzieher mit den Kindern genaue Regeln festgelegt, wie mit dem Hund umgegangen werden muss.

Aus dem Tierheim

Ella ist kein Zuchthund. "Ich habe sie damals aus dem Tierheim geholt", erklärt Theresa Dornig. "Das war ein kleines Risiko, aber es hat sich herausgestellt, dass sie perfekt als Therapiebegleithund taugt." Alle Prüfungen hat sie bestanden.

Kita-Leiterin Melanie Weiland ist voll überzeugt: "Ella ist ein Aushängeschild für unsere Einrichtung." Und sie glaubt, dass ein solcher Hund sogar ein Gewinn für Schulen sein könnte.

Im Hort will Ella jedenfalls keiner mehr missen. Sie kann ja auch "Mensch-ärgere-dich-nicht" spielen. Na ja, zumindest würfeln kann sie. Und die Kinder freuen sich dann sogar, wenn sie geworfen werden. Denn dann dürfen sie ein Leckerli reichen.

Weitere Infos zu Therapiebegleithunden:

www.tbdev.de


Hundefreunde aufgepasst: In unserer Facebook-Gruppe "Hundefreunde in Franken" können Sie über Ihre Vierbeiner diskutieren, philosophieren und  Gassigeh-Termine vereinbaren. Unter diesem Link können Sie beitreten.

 

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