Tonnenschweres Stahlsegment bis zum Windpark bugsiert

1.12.2016, 08:57 Uhr
Tonnenschweres Stahlsegment bis zum Windpark bugsiert

© Foto: Anestis Aslanidis

Am frühen Morgen hieven zwei Kräne das 50 Tonnen schwere, 35 Meter lange Stahlsegment mit einem Durchmesser von 4,3 Metern auf dem extra dafür geschotterten Platz am Gewerbegebiet bei Gleißenberg auf den Selbstfahrer. Das Spezialgerät der Spedition Bender hat 64 Reifen, um das Gewicht gut zu verteilen. Randolf Peters, technischer Außendienst bei Bender, steuert den Selbstfahrer dann per Fernbedienung. „Das ist ähnlich wie bei einer Drohne, nur ein bisschen komplizierter“, erklärt er.

Peters hat den Transport zuvor genau geplant und auch alle Absprachen mit den Behörden, der Betreiberfirma sowie der Polizei erledigt. Denn für den Transport bis zum Standort bei Wüstenbuch muss immer wieder mal die Straße gesperrt werden. Zwei Polizeifahrzeuge begleiten daher das schwere Gefährt.

Im Schritttempo geht es schließlich den steilen Berg hinunter, um die Kurve und in Richtung Brücke über die Autobahn A 3. Danach bahnt sich der Schwertransport seinen Weg durch Attelsdorf, über das Bahngleis und weiter durch Thüngfeld und Schlüsselfeld. Hier geht es über die Veit-Dennert-Straße um das Stadtzentrum außenherum, dann nach Rambach, Ziegelsambach bis zum Standort am Waldrand bei Wüstenbuch.

Am heutigen Donnerstag wird nochmals ein Stahlsegment gefahren, am Freitag und Anfang der nächsten Woche sind dann die Rotorblätter an der Reihe. Sie sind mit 58 Metern noch länger als das Stahlgehäuse, daher müssen sie mit einer speziellen Flügeltransportvorrichtung transportiert werden, die die Flügel an den Engstellen dann auch in die Höhe hieven kann, erläutert Fabian Jung von der Firma Bender, die auf solche Schwertransporte spezialisiert ist.

Bis Mitte Dezember sollen die zwei Windräder dann installiert sein, erklärt Bauleiter Simon Frauendorf von Wind Works Development GmbH vor Ort. Die Firma mit Sitz in Mülheim an der Ruhr baut die Windräder auf, betrieben werden die beiden Anlagen aber künftig von der Firma Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG (TWS), ein Ökostromanbieter aus Ravensburg. Der neue Windpark liegt auf dem Gebiet der Stadt Schlüsselfeld. Er besteht aus zwei Anlagen des Fabrikats Nordex mit einer gesamten installierten Leistung von 4,8 Megawatt. Dort sollen künftig rund 11,6 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr produziert werden. Das entspricht in etwa der Menge Strom, die rund 3300 Haushalte durchschnittlich pro Jahr verbrauchen.

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