Trend nach oben: Models und Fußballer stärken Puma-Umsatz

13.4.2017, 15:00 Uhr
Björn Gulden, Vorstandsvorsitzender von Puma SE, war bei der Puma-Hauptversammlung guter Dinge: Models und Fußballer als Lifestyle-Zugpferde stärken den Umsatz.

© Roland-Gilbert Huber-Altjohann Björn Gulden, Vorstandsvorsitzender von Puma SE, war bei der Puma-Hauptversammlung guter Dinge: Models und Fußballer als Lifestyle-Zugpferde stärken den Umsatz.

Sechs EM-Mannschaften mit der Raubkatze, prominente Sportfiguren wie Fußballer Antoine Griezman, Olivier Giroud von Arsenal London, Formel-eins-Rennfahrer Nico Rosberg oder – überaus erfolgreich – der Sänger und Modeikone "The Weeknd" waren Pumas Werbeträger 2016. Nicht zu vergessen natürlich Sängerin Rihanna, die mit ihrer Modelinie "Fenty" für Trubel sorgte.

Der laut Ranking viertgrößte Sportartikelhersteller der Welt mit weltweit 11495 Mitarbeitern (1014 in Herzogenaurach, in Deutschland insgesamt 1263 Mitarbeiter) stellte auch für das erste Quartal 2017 Zahlen vor, "die besser sind als gedacht". So formulierte Björn Gulden, Vorstandsvorsitzender der Puma SE: "Wir sind auf dem richtigen Weg." Für 2017 wird nun ein EBIT zwischen 185 und 200 Millionen Euro erwartet.

Fashion-Vorbilder bestimmen das Kaufverhalten

Eigentlich hieß es nach den Umsatzeinbrüchen vor einigen Jahren, man wolle weg von Lifestyle und sich wieder mehr auf den Sport konzentrieren. Der Markt lässt dies offensichtlich nicht zu: Sport und Lifestyle werden noch stärker Trend, was "Celebrities", die Berühmtheiten, tragen, will der Konsument. Dem trägt Puma Rechnung, so Gulden: "Viele Händler verdienen wieder Geld mit uns." Olympic Marseille und Borussia Mönchengladbach wurden jüngst von Ausrüster Puma unter Vertrag genommen.

Der Umsatz von Puma SE mit Schuhen als Hauptgeschäft stieg 2016 von 3,387 Milliarden Euro auf 3,626 Milliarden Euro (ein Plus von 7,1 Prozent), das operative Ergebnis (EBIT) legte um 32,6 Prozent zu auf 127,6 Millionen Euro, der Gewinn vor Steuern (EBT) erhöhte sich um 39,8 Prozent auf 118,9 Millionen Euro (Vorjahr 85 Millionen Euro) und das Konzernergebnis betrug 62,4 Millionen Euro (2015: 37,1 Millionen Euro). Bezüglich der Regionen wuchs Europa am stärksten.

Käufer stehen Schlangen für Schleifenschuhe

Ein besonderer Renner sind offensichtlich die femininen Sportschuhe in Pink, Türkis und Weiß mit Seidenschleife. Vor Geschäften in Shanghai – China werde bald zum zweitwichtigsten Markt – bildeten sich Menschenschlangen deswegen.

Finanzchef Michael Lämmermann betonte: Der Cashflow erhöhte sich um 36 Prozent auf (brutto) 182,9 Millionen Euro. Das Headquarters Puma Vision II mit einer Gesamtinvestition von 40 Millionen Euro wurde günstig über ein KfW-Darlehen (unter 1 Prozent) finanziert.

Zur Handelssituation mit US-Präsident Donald Trump merkte Gulden an, dass eine eigene Schuhproduktion in der Größenordnung von 100 Millionen Schuhen in den USA wohl nicht so schnell aufzubauen sei. Wie sieht es mit dem Thema Brexit aus?  "England ist für uns auch modisch wichtig."

In Zukunft wichtig sein werden die Themen Speedfactory, der gestrickte Schuh, der chinesische Markt – Ansatzpunkte, die auch der (befreundete) Konkurrent "adi" (Gulden) angeht, beschäftigen eben auch die Raubkatze.

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