TSH-Handballerinnen vergeben ersten Matchball

23.4.2017, 20:23 Uhr
TSH-Handballerinnen vergeben ersten Matchball

© Ralf Rödel

Letztlich vollbrachten die heimstarken "Wölfinnen" keine Wunderdinge oder große Überraschungen, sondern schafften es wie erwartet mit einer kompromisslosen Abwehr nebst starker Torfrau dem Spielverlauf ihren Stempel aufzudrücken. Der Tabellenführer hingegen brauchte eine Anlaufzeit. ehe man sich zurecht fand, da aber lagen die Gastgeberinnen schon mit 5:1 Toren in Front (6. Minute).

Dann jedoch besannen sich die Kästl-Schützlinge ihrer Qualitäten zumindest hinsichtlich der Abwehreinstellung in einer Begegnung, die durchgängig von den jeweiligen Defensivreihen bestimmt wurde, insgesamt nur 43 Tore belegen nachhaltig, dass man hüben wie drüben offensiv nur Schmalspurkost geboten bekam.

Immerhin konnte die TSH in der 20. Minute erstmals auf 6:6 ausgleichen, musste aber kurz vor dem Pausenpfiff innerhalb kürzester Zeit zwei unglückliche Gegentreffer zum 9:10-Pausenstand kassieren.

In der zweiten Halbzeit sollte es wie schon im Hinspiel enorm spannend bleiben, nur dass es der TSH diesmal auch in der Endphase nicht gelang, ihre Spielideen umzusetzen, läuferisch und taktisch die Begegnung an sich zu ziehen. Lobenswert jedoch wie man um jeden Zentimeter Boden kämpfte.

Die Führung wechselte ständig ab, wobei die Gäste in der 48. Minute durch Saskia Probst zum 17:16, zum 19:18 durch Vicky Egle (52.) und zum 20:19 durch Janka Kräck (54.) jeweils vorlegten. In der 57. Minute konnte Alina Erdmann noch auf 21:21 egalisieren, ehe die bis dahin unauffällige Bilek gleich danach ihr Team mit 22:21 wieder in Front warf.

Es blieben der TSH noch rund zwei Minuten um das Ergebnis zu drehen, doch gerade in dieser Phase zeigte man dann aber doch mehrfach Nerven, sehr zum Leidwesen auch der mitgereisten Anhänger. Es war anfangs ungewohnt die ehemalige Juliane Zweitligaspielerin Wenke auf der Linksaußen- Position anzutreffen. Erst später wechselte diese auf ihre eigentliche Position im linken Rückraum, wo sie in kürzester Zeit gleich kräftig einnetzte. Fortan wurde sie wieder in Pressdeckung genommen, was Probst und Küffner abwechselnd recht gut lösten, doch Rimpar nutzte jetzt die größeren Räume über ihre Außenpositionen recht erfolgreich.

TSH-Trainer Hans-Jürgen Kästl zeigte sich kurz nach dem Abpfiff natürlich gerade von der Endphase etwas enttäuscht, wollte aber keine Kritik aufkommen lassen: "Ich will das Ergebnis nicht an diesen letzten zwei Minuten aufhängen, dazu hatten wir über weite Strecken des Spiels durchaus die Möglichkeit, auch hier einen Sieg zu erringen."

Man habe gewusst, dass Rimpar bei Weitwürfen von zehn bis elf Metern hat, das konnten die Herzogenauracher aber halbwegs kompensieren. In der Tat, Wenke, Knorr und Scheller blieben zwar mit zusammen "nur" 14 Toren unter ihren Möglichkeiten, doch umgekehrt habe jedoch auch Rimpar mit seiner Spielweise den Tabellenführer kaum zur Entfaltung kommen lassen.

Dass die DJK- Akteure laut Kästl zudem unverhältnismäßig oft mit kleinen Blessuren auf dem Boden liegend reihenweise Spielunterbrechungen erzeugten, um hernach wieder putzmunter ins Geschehen einzugreifen, mag auch dazu beigetragen haben, dass man den befürchteten Tempo-Handball der Gäste konterkarieren konnte.

"Wir waren heute einfach nicht kreativ genug und im Umgang mit dem Ball zu nachlässig auch bei den Torwürfen. Nun sind wir natürlich erst mal etwas enttäuscht und es gilt die Mädels wieder aufzurichten. Doch sie haben schon bisher weit über Erwarten gezeigt dass sie auch Widrigkeiten überwinden können", so Kästl, der schon rasch seinen Kampfgeist wiederfand. Ihm und seinem Team bleiben 14 Tage bis zum zweiten Matchball in Dachau, ebenfalls eine enorm schwere Aufgabe, doch Rimpar hat gezeigt wo die Hebel anzusetzen sind.

TSH: Ebersberger; Kräck 1, Stephan 2, Egle 2, Wedrich 2/1, Bestle, Probst 7, Mittasch, Mergner 3, Erdmann 2, Lang, Küffner 2.

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