TSH schafft Wunder von Vilsbiburg

11.12.2017, 16:03 Uhr
TSH schafft Wunder von Vilsbiburg

© Foto: Ralf Rödel

Damit bleiben die Longhorns zwar auf dem zwölften Rang, haben aber wieder Anschluss an das untere Mittelfeld gewonnen. Vilsbiburg verteidigte zwar den Platz an der Sonne, ist aber jetzt punktgleich mit Oberhaching, Treuchtlingen und Gotha.

Im ersten Viertel sah eigentlich alles danach aus, als ob das Spiel wie erwartet vonstatten gehen würde. Der Favorit aus Vilsbiburg ging leicht und locker in Führung, aber die TSH hielt zunächst mit. Als nach sechs Minuten Kapitän Mike Kaiser wie aus dem Nichts ein technisches Foul bekam, zuvor aber schon ein unsportliches Foul begangen hatte, um einen Fast Break zu stoppen, war er plötzlich disqualifiziert und musste duschen gehen. Die berechtigten Beschwerden von TS-Trainer Benedikt Aumeier führten zu einem weiteren Technischen Foul.

Der neutrale Beobachter dachte, dass es das nun gewesen sei, zumal die TSH bereits ohne ihren nach Kaiser zweitbesten Werfer Daniel Krause angereist war und auf Verstärkung aus der Pro A verzichten musste.

Doch die übrig gebliebenen Herzogenauracher fassten sich ein Herz, zeigten, dass sie sich diese Ungerechtigkeit so nicht gefallen lassen würden und kämpften wie die Löwen. Dennoch führten die Vilsbiburger nach dem ersten Viertel mit 22:19.

Doch jetzt sollten die Aurachstädter mächtig aufdrehen. Hinten versperrten Tobias Übbing, Anthony Bauer und Patrick Horstmann die Zone, während vorne Stefan Dinkel aus allen Lagen traf. Die Niederbayern, die eigentlich das Spiel schon abgeschlossen hatten, staunten nicht schlecht, zu welch basketballerischen Höhenflügen die TSH jetzt ansetzte.

Ben Gahlert, der zuletzt nicht immer ganz glückliche Spiele absolviert hatte, brillierte in dieser Partie an beiden Enden des Platzes und zeigte, dass er einer der besten Spieler der Liga auf seiner Position sein kann, falls er kontinuierlich die richtige Entscheidung trifft. An diesem Tag tat er dies und verbreitete Angst und Schrecken bei den Vilsbiburgern. Als diese durch die Halbzeitsirene aus ihrem Alptraum gerissen wurden, lagen sie mit 35:46 im Hintertreffen.

Das dritte Viertel sollte nun wieder ausgeglichener verlaufen, da die Stars der Gastgeber um Michael Mayr, Kendall Timmons und Jordan Aboki auftrumpften. Mit ihrer überlegenen Athletik zogen sie immer wieder zum Korb und schlossen dort hochprozentig ab. Aber für die TSH sprangen nun Vedran Nakic und Anthony Bauer in die Bresche, sodass der Vorsprung konstant blieb. So führten die Herzogenauracher vor dem Schlussabschnitt mit 64:55.

Im letzten Viertel sollte das große Manko der Vilsbiburger endgültig zu ihrem Verhängnis werden. Sie warfen Dreier um Dreier, doch kaum einer fand sein Ziel. Fünf von 33 Versuchen – das ist kläglich. Warum sie ihren Spielansatz nicht umstellten, das konnte sich niemand in der Halle erklären. Die Aurachstädter freute dies natürlich extrem, da sie so Rebound um Rebound einheimsten und vorne durch Patrick Horstmann und Stefan Dinkel eifrig ihre Führung ausbauten. Schlussendlich gewannen sie so souverän beim Spitzenreiter mit 88:74 und gehen nun hochmotiviert ins Heimspiel am kommenden Sonntag gegen Zwickau.

Trainer Benedikt Aumeier konstatierte überglücklich: "Wir haben heute eine perfekte Teamleistung hingelegt und insbesondere in der Defensive überragend gekämpft. Die Vilsbiburger haben uns zu Beginn wohl etwas unterschätzt und dies konnten wir trotz der unberechtigten Disqualifikation von Mike Kaiser gut nutzen. Wir haben gezeigt, dass wir vor allem gegen die Topteams der Liga stets gut mithalten können und wollen uns nun zu einem richtigen Favoritenschrecken entwickeln. Selbstverständlich sind Spiele wie gegen Tabellenkonkurrenten wie Zwickau in der kommenden Woche wichtiger, aber wir wissen jetzt, dass wir gegen jede Mannschaft der Liga bestehen können."

Longhorns: Nakic 14, Dinkel 28, Bauer 10, Gahlert 19, Horstmann 11, Kaiser 4, Veljkovic, Übbing 2, Kwilu.

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