Für Häuslebauer

Vestenbergsgreuth: Gemeinde ermöglicht neue Wohngebiete

19.9.2021, 12:01 Uhr
Eine Ortsansicht von Vestenbergsgreuth mit Gebäuden der Martin Bauer Group und evangelischer Kirche.

© Matthias Kronau, NN Eine Ortsansicht von Vestenbergsgreuth mit Gebäuden der Martin Bauer Group und evangelischer Kirche.

Die Fachbehörden sehen es nicht gerne, wenn Äcker, Wiesen und Naturflächen in Baugebiete umgewandelt werden, schickte Bürgermeister Helmut Lottes der Debatte um die Bauleitplanung voraus. Vor jedem neuen Verfahren müsse man sich der Frage stellen, ob der Bedarf für die jeweiligen Vorhaben gegeben sei und ob nicht besser Baulücken, ungenutzter Bestand oder bereits versiegelte Areale herangezogen werden könnten. Entwicklungsmöglichkeiten in vertretbarem Umfang sollten aber schon möglich sein, findet der Vestenbergsgreuther Bürgermeister. An mehreren Orten soll mit Änderungen des Flächennutzungsplanes grünes Licht für neue Erschließungen gegeben werden.

In Unterwinterbach geht es um die Erweiterung des Neubaugebietes an der Weiherleite. Von vier Bauplätzen war in der Gemeinderatssitzung die Rede. Auch in Kleinweisach, dort am nördlichen Ortsrand, geht es um eine Handvoll Bauparzellen auf einer gemischten Baufläche. Weiterhin stehen zwei auf Freizeit und Tourismus ausgerichtete Projekte auf der Agenda. Am Ortsrand von Dietersdorf plant ein Einheimischer, Platz für mehrere Ferienhäuser und ein Wohnhaus zu schaffen. Hierzu wurden im Ratsgremium keine Bedenken laut. Etwas mehr Stirnrunzeln rief ein Vorhaben östlich von Oberwinterbach hervor: Auf einer Fläche von gut zwei Hektar sollen dort ebenfalls Ferienhäuser und eine Handvoll Ferienhäuser entstehen. Dazu Ställe für bis zu 20 Pferde. Denn Reiter, die dort mit ihren Tieren den Urlaub verbringen, gehören zur Zielgruppe des Unterfangens.

Sägewerk-Betreiber macht sich Sorgen

Besorgte Nachfragen gab es während einer Unterbrechung der Sitzung. Die Betreiber eines Sägewerkes in der Nähe kamen zu Wort. Sie fürchten, dass Feriengäste sich dereinst von der Geräuschkulisse des Betriebs gestört fühlen und dagegen vorgehen könnten. Eine Tolerierung könne man zwar nicht festschreiben, meinte der planende Architekt Gerhard Horak dazu. Aber durch den Bestandsschutz sei sichergestellt, dass der Sägewerksbetrieb keine Einschränkungen erfahren werde.

In der Ratsdebatte wurde auch angemahnt, dass die Reiter Rücksicht auf die Belange von Jägern, Landwirten und anderen Erholungssuchenden nehmen müssten. Die Verfahren für die einzelnen Änderungen des Flächennutzungsplanes stehen noch ganz am Anfang. Der Gemeinderat billigte die ersten Planentwürfe, die alsbald von der Öffentlichkeit, den Fachbehörden und anderen betroffenen Stellen eingesehen werden können. Am Rande der Diskussion ließ Helmut Lottes wissen, dass in Frimmersdorf eine enorme Nachfrage nach Baugrundstücken bestehe. Es sei daran gedacht, dafür Teile eines Gewerbegebietes umzunutzen.
Am Ende der Sitzung gab der Bürgermeister die Bodenpreise im Baugebiet Schmidsleiten II bekannt, das gerade erschlossen wird. In nichtöffentlicher Sitzung hatte man sich auf 41 Euro pro Quadratmeter für Bauplätze mit bis zu zwei Vollgeschossen geeinigt. Bei drei Vollgeschossen steigt der Preis auf 45 Euro. Dazu kommen die Erschließungsbeiträge.

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