Vestenbergsgreuth: Wassersuche im Teedorf

8.7.2020, 11:34 Uhr
Vestenbergsgreuth: Wassersuche im Teedorf

© Foto: Maria Däumler

Das Unternehmen hat beim Landratsamt Erlangen-Höchstadt als zuständige Genehmigungsbehörde einen "Antrag auf beschränkte Erlaubnis zur Errichtung von Aufschlussbohrungen und ggf. Ausbau zu Grundwassermessstellen bzw. Brunnen sowie zur Entnahme und Ableitung von Grundwasser während der Pumpversuche" gestellt. Was sich genau dahinter verbirgt, erläuterten drei Vertreter des Antragstellers dem Gemeinderat persönlich.

Ein Zeichen für Standorttreue

 

Martin-Bauer-Geschäftsführer Arpad Brezovski sprach von einem sehr wichtigen Projekt für das Unternehmen, Bürgermeister Helmut Lottes bedankte sich für die gute Zusammenarbeit: "Das ist ja auch ein Zeichen für die Standorttreue, und das ist sehr erfreulich. Wir möchten das Thema aber nicht durchwinken, sondern ausführlich informiert sein."

Ziel der Bohrungen ist, die betriebseigene Wasserversorgung nachhaltig zu verbessern, so der vom Unternehmen beauftragte Gutachter Werner Reiländer aus Neunkirchen am Brand. Aktuell stehen Martin Bauert 200 000 Kubikmeter Wasser pro Jahr zur Verfügung, genehmigt bis 2029. Der Bedarf liege aber bei rund 180 000 Kubikmetern, wobei es sich für die Betriebsabläufe nicht um Wasser in Trinkwasserqualität handle und auch nicht auf das öffentliche Trinkwassernetz zurückgegriffen werden könne. "Wir suchen eine Redundanz, damit wir Spitzen abdecken können", erklärte Jürgen Anger, Bereichsleiter Technik .

Werner Reiländer erläuterte die Beschaffenheit des Vestenbergsgreuther Untergrunds mit seinen Sandsteinschichten und ging auf die Fließrichtung des Grundwassers ein. "Wir machen jetzt Erkundungsbohrungen auf dem Firmengelände bei der Abwasserreinigungsanlage." Sollte der Versuch nicht erfolgreich sein, komme eine zweite Probebohrung auf Gemeindegrund in Nähe der Kläranlage in Frage. Wie tief die Bohrungen ausfallen, steht noch nicht fest – es ist von zirka 30 bis 60 Metern die Rede. Die Ergebnisse der Erkundungsbohrungen würden auch dem Gemeinderat mitgeteilt.

Im Gremium wurden Bedenken geäußert, ob es durch vermehrte Abnahme von Grundwasser zu Absenkungen und so zu Rissen an Gebäuden kommen könnte. "Die meisten Häuser hier stehen auf Burgsandstein, die setzen sich nicht", so Reiländer. Privatleute und Landwirte müssten keine Sorgen wegen möglicher Beeinträchtigungen haben. "Die Beeinflussung liegt in einem sehr kleinen Umfeld der Probebohrungen und das lässt sich auch nachweisen."

Es wurde versprochen, Wirkungen auf umliegende Brunnen bei der Probebohrung zu berücksichtigen. Der Rat erhebt keine Einwendungen, fragt aber beim Landratsamt nach, welche Aussicht auf Zustimmung ein Landwirt hat, wenn er einen Bewässerungs-Brunnen beantragt.

Weiteres Thema war die Abwasserversorgung: "Der Neubau der Kläranlage wird schon seit Jahren kritisch diskutiert", so Bürgermeister Lottes, "nun sind wir am Ende der Fahnenstange angelangt, so dass wir beim Landratsamt um die Genehmigung bitten können." Ohne weitere Erläuterung und Wortmeldungen wurde der Bauantrag zum Neubau eines Kombibeckens und eines Betriebsgebäudes einstimmig befürwortet. Thomas Wimber wurde erneut zum Senioren- und Behindertenbeauftragten der Gemeinde bestellt, Erwin Teufel zu seinem Stellvertreter.

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