Wandel auf Höchstadter Friedhöfen

2.4.2019, 18:02 Uhr
Wandel auf Höchstadter Friedhöfen

Auf dem großen Gelände in Etzelskirchen sollen bald auch Baumbestattungen möglich sein. Biournen werden in der Nähe neu gesetzter Bäume ohne Namensplatte in den Boden gesetzt. Die Namen der Toten können auf Stelen, Natursteinwürfeln oder Gedenktafeln festgehalten werden. Für diese Variante hat sich der Bauausschuss am Montagabend entschieden, nachdem sich die Mitglieder Anfang März verschiedene Beispiele für Baumbestattungen in Röttenbach und Adelsdorf angesehen hatten.

Beim Ortstermin in Etzelskirchen legten sie nun den genauen Standort fest. Stadträtin Jeanette Exner gab dabei zu bedenken, dass ein weiterer Friedhof-Eingang mit Parkplätzen nötig sei, damit die Angehörigen auch problemlos zu den Ruhestätten gelangen können.

Kosten sparen

Überhaupt ist das Gelände sehr weitläufig. Es gibt deshalb auch die Idee, einen Teil des Grundstückes abzutrennen. "Das wäre auch eine Möglichkeit, Kosten zu sparen", meinte Bürgermeister Gerald Brehm.

Die Friedhofsgebühren werden nämlich voraussichtlich dieses Jahr noch steigen. Um wie viel Prozent, das hängt davon ab, was die Absprachen der nächsten Wochen für Ergebnisse bringen. Denn es stehen viele weitere Projekte an. Die Frage ist zum Beispiel auch, was mit der Aussegnungshalle in Etzelskirchen passiert. Sie ist Eigentum der Kirche, das Gelände gehört der Stadt. Auch an der Bamberger Straße gibt es eine Halle — diese ist in städtischer Hand. Inge Schwager vom Seniorenbeirat berichtete hier beim Ortstermin von Beerdigungen, bei denen viele Angehörige während der Zeremonie außen warten müssen, weil der Platz nicht reicht. Sie sind dann dem Wetter ausgesetzt, weil ein Vordach fehlt. Sie macht den Vorschlag, die Aussegnungshalle nach hinten zu erweitern. "Das könnte eine gute Zwischenlösung sein", meinte Bürgermeister Gerald Brehm. Erweiterungen an beiden Standorten seien eher denkbar als der Neubau einer großen Halle.

Mauer ist marode

Weiter ging es mit der Friedhofsmauer an der Bamberger Straße. Sie ist marode und soll noch in diesem Jahr erneuert werden. Hier war die Frage: Ist sie zu sanieren oder muss man sie komplett ersetzen? Die Ausschussmitglieder einigten sich darauf, zunächst ein Sanierungskonzept zu erstellen und den Bestand der Mauer noch genauer prüfen zu lassen.

Besonders im 80 Meter langen Abschnitt zwischen Eingangstor und Aussegnungshalle, wo viele Gruften liegen, ziehen sie eine Sanierung in Betracht. Hier geht es besonders auch um die Statik, wobei Bürgermeister Gerald Brehm erwähnte, dass auch die Eigentümer der Gruften mit in die Kosten für die Instandhaltung einbezogen werden müssten. Insgesamt lägen die Kosten bei einer Sanierung mit 50 000 Euro deutlich niedriger als bei komplettem Abriss und Neubau der Mauer (rund 200 000 Euro).

Beim Ortstermin ging es weiter mit "Augenkrebs", wie Brehm sich ausdrückte. Viele Friedhofsbesucher stören sich daran, dass mehrere Mülltonnen in unmittelbarer Nähe der Urnenwand aufgestellt sind. Das kann so nicht bleiben, da waren sich alle einig. Hecken oder Mauern sollen die Behälter absondern. Ein weiterer Missstand war Thema: Viele Angehörige wünschen sich zwar einen Platz in einer pflegeleichten Urnenwand, haben aber trotzdem das Bedürfnis, ihre Trauer mit Blumenschmuck oder Kerzen auszudrücken. Wenn diese dann aber einfach liegen bleiben und gammeln, stört das andere Besucher. Deshalb soll es hier feste Regeln geben. Die CSU-Fraktion wünscht sich in einem Antrag "geeignete, bauliche Maßnahmen", die diesem Bedürfnis "in einer optisch ansprechenden Form" begegnen. Jeanette Exner schlug darauf hin vor, aufgelassene Grabstellen für Urnengräber zu nutzen, die dann auch geschmückt werden können.

Keine Kommentare