Was taten Vater und Sohn im Suff?

21.11.2010, 15:48 Uhr
Was taten Vater und Sohn im Suff?

© Jungfer

Vater und Sohn haben am Vorabend bei der Weihnachtsfeier im Sportverein tief ins Glas geschaut. So tief, dass beide keinerlei Erinnerung an den Verlauf und das Heimkommen haben. Das ärgert nicht nur die Ehefrau, weil die beiden als Helfer ausfallen, sondern stürzt auch die beiden selbst in größte Not, als sie von einer Schießerei im Wildpark, dem frevelhaften Diebstahl von Nachbars Edeltanne, dem Einbruch ins Juweliergeschäft des Schwagers und einem Autounfall erfahren, bei dem die Polizei zwar Blutspuren, aber keine Leiche gefunden hat. Als sie dann auf dem Sofa eine blutige Axt, im Garten die Edeltanne und in der Garage den offensichtlichen Unfallwagen finden, sehen sich die beiden Erinnerungslosen bereits im Gefängnis.

Vergnüglich turbulent und zusätzlich amüsant verwirrend wird das Spiel durch den verfrühten und störenden Weihnachtsbesuch des bestohlenen Juwelierspaars. Dazu ein rasanter Nachbar, der den Dieb mit dem Tod bedroht und den Baum keinesfalls entdecken darf. Und dann die alte Nachbarin: Schwatzhaft, neugierig und penetrant aufdringlich, verbreitet sie Gerüchte und kurbelt gegenseitige Verdächtigungen an.

Lokaler Bezug

Bis dann die künftige Verlobte des Sohnes – an Heilig Abend wollte man sich verloben - alle harmlosen Ereignisse in die richtige Reihenfolge bringt: Nach der Weihnachtsfeier haben Vater und Sohn Junggesellenabschied in einer Bar gefeiert. Mit von der Partie waren Nachbar und Schwager, die jeweils selbst im Suff die Tanne abgesägt und den Schmuck geholt haben. Der Versuch, einen Braten aus dem Wildpark zu holen, misslang, dafür erlegten sie mit dem Auto ein Reh. Alles ist gut. Das Publikum applaudierte begeistert, denn neben vielen Gags erhielt der Schwank durch den lokalen Bezug besondere Würze. Nachbarin Martha (Elisabeth Ort) hat jedes Gerücht über vier, fünf Ecken und nennt dafür örtliche Quellen. Rainer Citrich, dem Nachbar, droht bei seinen beängstigend echten Wutanfällen schier ein Herzinfarkt.

Unglaublich komisch ist das Juwelierspaar. Sie eine herrlich zickige, überhebliche und schrille ungeliebte Verwandte (Manuela Butzbacher) und er (Jan Maxeiner) der kesse Kleine mit der großen Klappe, so lange seine Frau nicht in der Nähe ist. Wenn aber, wird er zur devoten Minna.

Hans Kreiner als Vater und Markus Meier in der Rolle des Sohns üben sich in pfiffiger Vertuschung und unglaublichen Ausreden, zeigen sich aber auch als reuige Sünder. Karin Süß, der Mutter, nimmt man Unmut, Fluchtabsichten wie folgende weihnachtliche Nachsicht gerne ab.

Und Karin Zenger als hübsche Verlobte schwebt über allem, mit Über- und Nachsicht, denn sie allein hat das an sich harmlose Geschehen beobachtet.