Was will die Herzogenauracher Jugend?

17.5.2021, 12:00 Uhr
Was will die Herzogenauracher Jugend?

© Archivfoto: Eduard Weigert

Im Oktober vergangenen Jahres startete – wie berichtet – die große Offensive des Jugendhauses "rabatz". Nachdem Corona bedingt keine Jugendkonferenz als Präsenzveranstaltung stattfinden konnte, hatten Jugendliche aus und rund um Herzogenaurach die Möglichkeit, ihre Wünsche und Ideen über ein Online-Portal mitzuteilen. Dabei konnten auch die Angebote des Jugendhauses selbst bewertet sowie eigene Anregungen eingebracht werden. Nach einer Laufzeit von rund sechs Monaten und insgesamt annähernd 600 Aufrufen stehen die Ergebnisse nun fest.

Zum einen wird deutlich, dass den Jugendlichen nur noch etwa zwei/drei Stunden Freizeit am Tag zur Verfügung stehen. Das sagen 46 Prozent der Befragten. Diese Zeit verbringen sie meist mit Freunden, am Smartphone oder beim Sport. Auch die sozialen Medien und Musik werden als beliebte Freizeitbeschäftigungen genannt. Bemerkenswert ist auch, dass 72 Prozent der Teilnehmenden einem Sportverein angehören.

Was die Angebote im Jugendhaus "rabatz" betrifft, so sind den jungen Menschen vor allen Dingen ein offener Treff, Partys und Konzerte, Essen und Trinken, feste Ansprechpartner sowie Gespräche und Austausch wichtig bis sehr wichtig.

Schule ist belastend

Die Teilnehmenden – meist Schülerinnen und Schüler, aber auch einige Auszubildende bzw. berufstätige junge Erwachsene – wurden auch nach besonderen Herausforderungen, Schwierigkeiten und Problemen gefragt. Hier antworteten die Jugendlichen, dass vor allem die Schule – inbegriffen waren hier die Angst vor schlechten Noten und Lehrern, Überforderung oder Mobbing, aber auch die Gefühlswelt – als zum Teil belastend bis sehr belastend wahrgenommen werden. 67 Prozent der Jugendlichen geben an, dass sie während des Homeschoolings vor allem ihre Freunde und Mitschüler vermissen. Dagegen freuen sich allerdings auch 42 Prozent, dass sie ihren Tag selbstständiger gestalten können.

"Besonders interessant wird es bei den offenen Fragen", sagt der pädagogische Leiter Daniel Birk. So wurde ermittelt, was den Teilnehmenden an Herzogenaurach besonders gut gefällt bzw. was ihnen fehlt, was ihnen "besonders wichtig ist" oder was sie "noch loswerden möchten".

So bewerten die Jugendlichen vor allen Dingen das vielfältige Angebot für Jugendliche, die Möglichkeit, sich einzubringen und seine Interessen zu vertreten sowie die Bäder und die gut gepflegten Bolzplätze als positiv.

Einige Jugendliche wünschen sich mehr Treffpunkte im öffentlichen Raum, bessere Busverbindungen in die umliegenden Gemeinden und Ortsteile, bessere Einkaufsmöglichkeiten in der Innenstadt oder ein Kino.

Jugendarbeit gut bis sehr gut

Die Jugendarbeit der Stadt Herzogenaurach wird von 66 Prozent der Befragten mit gut bis sehr gut bewertet. "Das freut die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ,rabatz‘ natürlich sehr", so Birk.

Die Ergebnisse der Umfrage werden sowohl im pädagogischen Team des "rabatz" diskutiert als auch im Arbeitskreis Mitbestimmung, der jeden letzten Mittwoch im Monat von 16.30 bis 18 Uhr virtuell stattfindet, mit den Jugendbeiräten des Stadtrats; Anmeldung per Mail an jugendhaus.rabatz@herzogenaurach.de – den Zugang zur jeweils nächsten Sitzung bekommen die Interessierten dann zugesandt. "Auf Grundlage der Umfrage sollen auch in Zukunft möglichst bald wieder interessante und vielfältige Angebote, Aktionen und Projekte entstehen", verspricht Birk.

Selbstverständlich soll die Beteiligung der Jugendlichen auch entsprechend wertgeschätzt werden. So war mit der Teilnahme ein Gewinnspiel verbunden. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden direkt vom Jugendhaus informiert.

Übrigens geht es auch mit der Einrichtung eines Jugendparlaments voran.

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