Wenig fit für den Hitzelauf

HERZOGENAURACH - NN-Lokalredakteur Matthias Kronau ist beim "Run for the Ocean"-Run auf der Herzo Base mitgelaufen. Hier sein Bericht.

Für die Umwelt tue ich alles. Wirklich alles? Vielleicht war ich zu euphorisch, als ich die Einladung der adidas-Presseabteilung annahm, beim "Fit for the Ocean"-Run teilzunehmen. Als einziger Pressevertreter (mit leichtem Bauchansatz) zwischen lauter durchtrainierten adidas-Mitarbeitern? Kann das gutgehen?

Wenn ich einen Fitness-Coach hätte, hätte er mir sowieso abgeraten. Zu heiß in der Mittagszeit zum Laufen! Gerade, wenn man untrainiert ist.

Wie bitte, vor dem Start auch noch aufwärmen? Ich stehe mit Hunderten von adidas-Mitarbeitern auf dem Adi-Dassler-Sportfeld und folge den Anweisungen von zwei superfröhlichen Animateuren. In die Knie, Arm nach oben, beugen, strecken, und noch etwas schneller bitte. Ich fürchte, schon vor dem Start ins Sauerstoffzelt zu müssen.

Doch vielleicht ist es auch nur meine übergroße Angst, gerade als Pressevertreter zu versagen. Ich male mir aus, wie sich die sympathischen adidas-PR-Damen vielsagende Blicke zuwerfen könnten, wenn ich nach 1000 Metern erschöpft am Wegesrand zusammensacke. Jaja, die Presse . . .

Wie es oft so ist, wenn es endlich losgeht, vergeht die Angst. Es läuft dann doch ganz gut. Noch auf dem adidas-Gelände weiche ich geschickt einem Mähroboter aus, der plötzlich das Läuferfeld kreuzt.

Und dann merke ich plötzlich, dass das, was ich da mache, eigentlich pillepalle ist. Wir joggen an der Kreiselbaustelle am Olympia-Ring vorbei. Da arbeiten in sengender Sonne Bauarbeiter mit frischem und heißem Asphalt. Respekt, liebe Arbeiter, ich laufe ja nur !!

Trotzdem bin ich froh, als meine muntere Begleiterin von der Presseabteilung vorschlägt, es bei nur einer Drei-Kilometer-Runde zu belassen. Sie hätte noch zu tun. Wie schön, ich nämlich auch. Erschöpft, aber zufrieden mit mir selbst, erreiche ich wieder das Stadion.

Nach einer längeren Pause im Schatten fahre ich mit hochrotem Kopf zurück in die Redaktion, vorbei an jeder Menge adidas-Mitarbeiter, die immer noch Kilometer um Kilometer herunterlaufen. Vielleicht tun die nur so?

Jedenfalls, es hat Spaß gemacht, etwas Gutes für die Umwelt getan zu haben. Und fast habe ich das Gefühl, es hat auch mir gut getan. Ist richtig gut gelaufen heute.