Wie wird die "Wunschhalle" zu einer realen Stadthalle?

12.10.2014, 18:11 Uhr
Wie wird die

© Schäfer

„Was mich immer gewundert hat, war, dass immer über den Standort, aber nie über die Nutzung gesprochen wurde“, meinte German Hacker zu Beginn der Werkstatt am Freitag in der Mittelschule. In seinem Fazit am Samstagnachmittag dann fasste der Bürgermeister die Gedankenarbeit der Werkstatt so zusammen: „So weit sind wir noch nie gewesen.“

Zwischen beiden Aussagen lagen zwölf Stunden intensiver Arbeit von 80 Teilnehmern in vier Gruppen. Sie widmeten sich im Wesentlichen drei Aufgabenstellung: Ziele einer Stadthalle, Raumanforderungen und Nutzungen.

Sachlich und zielgerichtet

Dabei wurden die Teilnehmer begleitet und angeleitet von vier externen Moderatoren des Büros „Identität und Image Coaching“(Eggenfelden),Architekten sowie Mitarbeitern der Stadtverwaltung. Wert wurde darauf gelegt, dass die Teilnehmer ihre Beiträge spontan bringen konnten, ohne befürchten zu müssen, dass es mit Namen öffentlich dargestellt werde. Sachlich und zielgerichtet arbeiteten sie an „Ihrer“ Vorstellung einer Stadthalle. Es konnten so auch gleich Fragen gestellt und beantwortet werden. Der Flächenbedarf für das Projekt kann allerdings derzeit erst grob geschätzt werden, wurde deutlich.

Was die Stadthalle nicht werden soll, stellte der Bürgermeister zu Beginn fest: Es gehe nicht um ein Bürgerzentrum. So werden die Stadtbibliothek nicht etwa in die Stadthalle verlagert sondern in einem künftigen Bürgerzentrum auf dem Hubmannparkplatz untergebracht. In diesem Zentrum soll auch ein kleiner Saal für etwa 150 Personen Platz finden.

Erörtert wurden neben den Zielen, was mit der Stadthalle erreicht werden soll, und den Anforderungen an die Räumlichkeiten auch die möglichen Nutzungen. Den bereits bestehenden Einrichtungen solle keine Konkurrenz gemacht werden.

Halle, Saal und Räume

Allerdings kann sie auch eine sinnvolle Alternative werden. Als Beispiel wurde der Seniorentreff im Freizeitheim genannt. Der Zuspruch dort wird immer größer, so dass das Freizeitheim bald nicht mehr ausreichen könnte. Zudem würden vielleicht neue Möglichkeiten für andere Nutzer geschaffen.

Die „Wunschhalle“ könnte, addiert man die vielfältigen Beiträge, so aussehen:eine Halle, die bei einer Theaterbestuhlung 800 Besuchern Platz bietet (jetzt 450), einen Saal mit guter Akustik für Konzerte und anderen Veranstaltungen und/oder mehrere kleinere Veranstaltungsräume. Dazu gehören die Wirtschafts- und Sanitärräume sowie die weithin als Back-Stage bekannten Räume für Künstler. Ein Selbstverständlichkei war, dass ein städtebaulicher Akzent gesetzt werden müsse.

Kontrovers diskutiert wurden die Erfordernisse an die (nötige?) Gastronomie. Was sich in einer der Gruppen abzeichnete, setzte sich im Plenum fort. Einigkeit herrschte darin, dass keine Vollküche eingerichtet werden soll. Das bedeutet, dass Besucher nicht vor Ort bekocht werden können. Ein permanent geöffnetes Cafe (Bistro/Bar) und Räume für Catering (gelieferte Mahlzeiten können erwärmt werden) – wurden eindeutig favorisiert. Diskutiert wurde auch, ob das Café und das Catering in einer Hand liegen sollen oder auf mehrere Pächter verteilt werden.

Gleichzeitig wurde der Standort als entscheidendes Kriterium genannt, vielleicht sei ja ein Café in der Nähe zu finden. Die Standorte an sich wurden an den zwei Tagen nicht unter die Lupe genommen. Zum Teil wurde die Nennung peinlich vermieden.

Es kristallisierten sich aber „zwei imaginäre Grenzen“ heraus: innerhalb der (nicht mehr komplett existierenden) Stadtmauer und südlich des Hans-Ort-Rings.German Hacker griff dies auf und schlug vor, gleichzeitig nach dem Konsens fragend, die außerhalb liegenden Grundstücke wie etwa die Fläche am Soli / MIH-Gelände aus der näheren Betrachtung herauszunehmen. (siehe LInkbox).

Nun folgt Machbarkeitsstudie

Die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt werden nun in eine Machbarkeitsstudie überführt, an dessen Ende die Erkenntnis steht, wo die neue Stadthalle ihren Platz findet oder nicht. Ein Ergebnis kann sein, dass die Anforderungen an eine Halle reduziert werden, um einen Standort in der Innenstadt zu ermöglichen.

Heute wird Bürgermeister German Hacker in einem Pressegespräch das Wochenende noch einmal Revue passieren lassen und auf die Ergebnisse und die zukünftigen Auswirkungen näher eingehen.

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