Zeckerner Katholiken gehören künftig zu Röttenbach

2.12.2018, 07:02 Uhr
Zeckerner Katholiken gehören künftig zu Röttenbach

© Foto: Weigert

Bürgermeister Ludwig Nagel ist die Freude deutlich anzumerken: "Ich bin fast schon sprachlos, dass die beiden katholischen Kirchen in unserer politischen Gemeinde künftig zu einer Pfarrei gehören."

Denn bislang war das Dorf, das aus zwei zusammengewachsenen Ortsteilen besteht, aus religiöser Sicht gespalten: Die Zeckerner Katholiken wurden von Adelsdorf mitbetreut, die Hemhofener mit ihrer Kirche Maria Königin von Röttenbach. Die Protestanten von Zeckern und Hemhofen gehören zu einer einzigen Pfarrei.

Um die Trennung zu beseitigen, schrieb Nagel im Sommer auch einen Brief an Erzbischof Ludwig Schick, in dem er darum bat, beide Filialkirchen im Zuge der Reform der selben Pfarrei zuzuschlagen. "Aber dass das wirklich klappt, hätte ich nicht gedacht", gibt der Bürgermeister ehrlich zu. In der Frage, ob die Katholiken eher komplett zu Adelsdorf oder komplett zu Röttenbach kommen sollen, sei er übrigens leidenschaftslos gewesen.

"Wir haben viele Neubürger in der Gemeinde, die haben diese Trennung nie verstanden", begründet Nagel seinen Wunsch weiter. Und auch für die jungen Katholiken wäre es nicht schön gewesen, an unterschiedlichen Tagen an unterschiedlichen Orten zur Erstkommunion zu gehen.

"Erst haben wir geschafft, dass unsere Feuerwehren zusammengehen, nun sind auch die Katholiken vereint, das ist eine Chance für die Gemeinde", ist sich Nagel sicher.

Keine Transparenz?

Für Adelsdorfs Pfarrer Thomas Ringer, der Zeckern bislang betreut hat, war ebenfalls klar, dass im Zuge der Reform der Seelsorgebereiche Schluss mit der Zugehörigkeit zu zwei unterschiedlichen Pfarreien sein müsse: "Dass die Pfarreiengrenze mitten durch den Ort ging, war sehr unglücklich. Aber ich hätte mir eine andere Lösung gewünscht", sagt der Pfarrer. Sehr traurig sei er, den Zeckerner Gemeindeteil zu verlieren.

Seine Traumlösung wäre gewesen, wenn man die Pfarrei Röttenbach dem Seelsorgebereich Höchstadt zugeschlagen hätte. Die Pfarrei tendierte aber Richtung Erlangen, bildet nun mit Dechsendorf, St. Heinrich in Alterlangen, zwei Büchenbacher Gemeinden, Baiersdorf und Bubenreuth den Seelsorgebereich Erlangen 2.

Im Gespräch sei auch gewesen, Hemhofen der Adelsdorfer Pfarrei zuzuschlagen, entschieden habe Bamberg letztlich aber anders.

Die Enttäuschung bei den Zeckerner Gläubigen sei groß, berichtet Ringer. Vor allem, weil viele die Entscheidung als nicht transparent empfinden würden. Nichtsdestotrotz müsse man nun "an einem guten Plan" arbeiten, wie und wann im Jahr 2019 St. Wendelin an Röttenbach fällt.

Wichtig ist Ringer noch eine Feststellung: Die Pfarrei Adelsdorf wird ab 2019 zwar zum Seelsorgebereich Höchstadt gehören, "aber die Pfarrei Adelsdorf geht nicht in der Pfarrei Höchstadt auf". Die Pfarreien blieben eigenständig, Seelsorger von Adelsdorf und Aisch sei nach wie vor er. Es handle sich lediglich um eine Kooperation, auch wenn es einen leitenden Priester pro Seelsorgebereich gebe.

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