Zu Hause platzt der Knoten nicht

8.12.2019, 17:16 Uhr
Zu Hause platzt der Knoten nicht

Die Partie begann temporeich. Sowohl die Chemnitzerinnen als auch die Gastgeberinnen wollten mit schnellen Ballstaffetten zu leichten Toren gelangen. Während die Turnerschaft in der Abwehr hervorragend arbeitete, schlichen sich im Umschaltspiel viele Fehler ein und verursachten zu schnelle Ballverluste im Angriff. Die herausgespielten Torchancen konnte jedoch keines der beiden Teams nutzen. Nach zehn Spielminuten stand es 3:3.

Nur mühsam konnte sich die TSH zwischenzeitlich einen knappen Zwei-Tore-Abstand erspielen. Chemnitz blieb den Fränkinnen jederzeit auf den Fersen und ließ keine höhere Führung zu. Besonders die Rückraumlinke Melanie Beckert brachte ihre Mannschaft immer wieder ins Rennen. Beim Stand von 9:9 nahm TSH-Trainer Andreas Ottlo die Auszeit und stellte seine Mannschaft neu ein. Saskia Probst brachte ihr Team daraufhin erneut in Führung.

In der Abwehr kassierte die Mannschaft jedoch im Anschluss eine Zweiminutenstrafe und den fälligen Siebenmeter. Jetzt zeichnete sich Juliane Gerling, die für Milena Deppisch zwischen die Pfosten gekommen war aus und parierte den Strafwurf. Den Vorteil konnten Herzogenaurach jedoch nicht für sich nutzen und ging beim Stand von 10:10 in die Pause.

Die zweite Halbzeit gestaltete sich ähnlich der ersten. Nun waren es die Gäste, die sich immer wieder mit einem Tor in Führung spielten, bis Laura Brockschmidt mit einem Wurf aus dem Rückraum den 13:12-Führungstreffer erzielen konnte.

Jedoch konnte Herzogenaurach seine Überzahl nicht nutzen, es blieb weiterhin bei einer hauchdünnen Führung, die Chemnitz in der 44. Minute wieder egalisierte. Das Spiel blieb weiterhin spannend. Beide Teams kämpften um jeden Zentimeter.

Vier Minuten vor Schluss rettete der Pfosten nach einem Gegenstoß die Herzogenauracherinnen vor dem Zwei-Tore-Rückstand. Beim Kampf um den Ball ging Claudia Breßler zu stürmisch vor und musste anschließend zwei Minuten die Strafbank drücken. Die Herzogenauracher nutzten die Überzahl, um zum 18:18 auszugleichen. Juliane Gerling holte sich hinten den Ball, musste jedoch im nächsten Angriff das 18:19 hinnehmen.

40 Sekunden vor Spielende besprachen die Herzogenauracherinnen nochmal den Plan für die letzten Sekunden. Nach der Auslösehandlung kam Amelie Theobald von Linksaußen zum Wurf und konnte nur durch ein siebenmeterwürdiges Foul gestoppt werden. Laura Brockschmidt verwandelte sicher zum 19:19. In letzter Sekunde fügt Chemnitz durch den Treffer zum 19:20 den Herzogenaurachern eine empfindliche Niederlage zu. Beide Mannschaften hätten einen Punkt verdient gehabt.

Der Chemnitzer Trainer Thomas Sandner freute sich über den Erfolg seiner Mannschaft: "Es war ein tolles Handballspiel auf beiden Seiten, am Ende waren wir die Glücklicheren."

TSH-Trainer Andreas Ottlo haderte mit dem Ausgang und vor allem mit der Nervosität, die seine Mannschaft im Angriff an den Tag legte: "Die Niederlage ist extrem bitter und enttäuschend. Wir haben eine sehr gute Abwehr gespielt, aber im Angriff zu viele Fehler gemacht. Uns hat die Selbstverständlichkeit gefehlt, mit denen wir in den letzten Spielen aufs Tor geworfen haben."

5:3 Auswärtspunkten stehen jetzt 1:11 Zähler vor eigenem Publikum zu Buche – wegen dieser Heimschwäche findet man sich nach wie vor im Abstiegskampf wieder.

TSH: Deppisch, Gerling; Quetsch 1, Hopp 3, Brockschmidt 6/4, Probst 5, Lichtscheidel 3, Lang, Theobald 1, Neumann, nicht eingesetzt: Luber, Heinrich, Schneidereit, Sandner.

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