Zukunftsideen für Adelsdorf mit gefordertem Weitblick

24.5.2019, 10:00 Uhr
Zukunftsideen für Adelsdorf mit  gefordertem Weitblick

© Foto: Niko Spörlein

Workshops hätten zum Thema "Die Zukunft des Dorfes" schon stattgefunden, das mögliche Sanierungsgebiet, also der eigentliche Dorfkern von Adelsdorf, sei abgesteckt, so Rühl vom Planungsbüro "Stadt und Land". Nun legte er einen nicht rechtsverbindlichen Rahmenplan vor, der die Perspektiven eines Ortskerns in groben Zügen darstellt.

"Da ist noch überhaupt nichts in Stein gemeißelt", meinte Bürgermeister Karsten Fischkal bei der Ratssitzung im Clubraum der Aischgrundhalle. Es müssten aber, um die Fördergelder der Städtebauförderung zu sichern, konkrete Pläne bei der Regierung vorgelegt werden.

Der Rahmenplan sei eine dieser Voraussetzungen. Man profitiere nämlich schon von Mitteln aus diesem mächtigen Fonds des Freistaates, habe beispielsweise das "Brennerhaus" am Rathausplatz erworben.

Ärztehaus im Pfarrzentrum?

Gleich daneben steht hinter dem Rathaus das katholische Pfarrzentrum; geht es nach den "Visionen" der Beteiligten, könnte auch diese Immobilie im Besitz der Kirche zur Disposition stehen. Ein Ärztehaus könnte hier einmal entstehen. Man habe da durchaus schon Gespräche geführt, bestätigten Fischkal und der Fraktionssprecher der Freien Wähler, Günter Münch.

Allerdings geschehe da sicher nichts in den nächsten zehn, vielleicht auch 20 Jahren, aber man brauche eine Ausgangsbasis für das Förderprogramm. Münch: "Weitblick ist angesagt, keine Scheuklappen".

Die planerischen Phantasien gehen so weit, die enge Schafgasse als Verbindungsstraße hin zur Ringstraße (durch ein enges Gässchen) auszubauen. Sollten da irgendwann einmal Häuser von der Gemeinde erworben werden können, sollte die Kommune zuschlagen. Das gehe alles im Rahmen der Städtebauförderung. "Ich betone abermals, mit diesen Visionen werden sich noch Generationen nach uns beschäftigen", so Fischkal.

Kernsanierung

Würden alle Pläne verwirklicht, könnte dies für den Altort ein Art Kernsanierung bedeuten, insbesondere bei den Straßen. "Shared Space" ist ein Schlagwort, das heißt, Fußgänger und Autos teilen sich einen gemeinsamen Raum, was insbesondere auf den Abschnitt zwischen Schafgasse und Einmündung in die Aischer Straße zutreffen könnte, inklusive Marktplatz. Wo einst einmal ein offener Bach floss, so Andreas Maier (CSU).

Im Ortskern würden ferner rund 300 Parkplätze fehlen, meinte Matthias Rühl, sowieso stelle man die "Vision 2040" (so nannte Rühl den städtebaulichen Traum) so auf, dass der Marktplatz im Mittelpunkt aller Bemühungen stehe. Die angrenzende Alte Burgstraße gehöre dazu, sie sei nämlich "die beste Lage in Adelsdorf". Das Schloss natürlich ebenso, in welchem einmal keine Ärzte mehr sein werden, weil es nicht barrierefrei sei, und an anderer Stelle ein Ärztehaus entstehen könnte. "Wir schaffen einen Ort der kurzen Wege", sagte der Planer, in dem der Individualverkehr quasi zurückgedrängt werde.

"Das können wir doch an dieser Stelle nicht ohne weiteres beschließen", so Jörg Bubel (SPD), der auch nach den Kosten dieses Rahmenplanes fragte.

"Diese Kosten werden mit den Fördergeldern abgedeckt", so der Bürgermeister gegenüber unserer Zeitung, schließlich habe Adelsdorf schon einen Förderetat von 4,5 Millionen Euro angemeldet – "und erste Zusagen bekommen", so Bürgermeister Fischkal.

Was ist in 30 Jahren?

Man müsse sich unbedingt mit den betroffenen Bürgern an einen Tisch setzen und die Vorstellungen besprechen, forderte Uwe Pöschl, Fraktionssprecher der CSU; und er fügte seinen Ausführungen hinzu, dass "wir doch heute nicht wissen können, was in 30 Jahren ist".

Der Adelsdorfer Gemeinderat gab dann den "Visionen" seine Zustimmung – gegen die Stimme von Jörg Bubel.

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