Zurück zur Natur für den Krebsbach und den Litzelbach

22.1.2015, 09:50 Uhr
Zurück zur Natur für den Krebsbach und den Litzelbach

© Rödel

Im Umwelt- und Planungsausschuss stellte Maria Hahner von „ifanos Wasser & Landschaft“ (Nürnberg) die Planungen für den Krebsbach in Höfen vor. Es geht um etwa 200 Meter Bachlauf. Anlass für das Projekt ist eine Handlungsempfehlung des städtischen Gewässerentwicklungskonzeptes sowie die Sicherung angrenzender Privatgrundstücke.

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Umgebaut werden soll das Staubecken, das einst zur Entnahme von Löschwasser diente und nicht mehr benötigt wird. Die Staumauer soll entfallen, damit der Bach wieder durchgängig fließen kann, die seitlichen Mauern des Staubeckens werden mit Stahlbetonbalken, ebenso der Beckenboden mit Stahlbeton-Querträgern gesichert. Im weiteren Verlauf des Baches will man das Gewässerbett strukturreich gestalten. „Wir planen eine möglichst naturgemäße Gestaltung von Uferböschung und Uferstreifen, auch mit standortheimischen Ufergehölzen“, so Hahner.

An einigen Stellen müsse die Uferböschung auch gesichert werden, mit Geotextil und/oder Ansaat von Uferhochstauden. Bestehende „Windungen“ des Bachlaufs will man soweit möglich beibehalten. Für die Gewässerunterhaltsarbeiten fallen rund 23 000 Euro an, es gibt einen Zuschuss des Wasserwirtschaftsamtes in Höhe von 30 Prozent. Die umfangreiche technische Sanierung des Höfener Löschbeckens ist mit rund 90 000 Euro veranschlagt.

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© Iannicelli

Zwischen Hauptendorf und der Niederndorfer Hauptstraße verläuft der Litzelbach direkt an der Straße. Hier wird der Landschaftspflegeverband Mittelfranken tätig. Die Stadt habe hier die Möglichkeit, in die Fläche reinzugehen, sagte Monika Preinl vom Umweltamt. „Deshalb wollen wir hier ein neues Bachbett anlegen, in einem großen Bogen.“ Eine zusätzlich angelegte flache Melde (20cm tief) soll Amphibien anziehen, als Nahrungsangebot für den Weißstorch.

Der alte Bachlauf wird mit dem Aushub-Material für den neuen verfüllt. „Dadurch wird auch die Straße gesichert, die dort am Rand schon teilweise abgebrochen ist“, so Preinl.

Auch in Burgstall soll ein Teilstück des Litzelbaches renaturiert werden. „Da ist sehr wenig Platz, deshalb muss der Verlauf des Gewässerbettes bleiben; es soll aber auch neu angelegt werden.“

Eine Kostenschätzung zu den beiden Litzelbach-Punkten musste entfallen, da Stefanie Haacke vom Landschaftspflegeverband Mittelfranken, die die Planungen eigentlich erläutern sollte, erkrankt war.

Aus dem gleichen Grund entfiel die Kostenschätzung beim Ausbau des Löschteiches in Zweifelsheim. Auch diesen Teil stellte Monika Preinl vor. Da der Löschteich als solcher nicht mehr benötigt wird, stehen zwei Alternativen zur Auswahl: ein naturnaher Teich oder Schilfröhricht. Die Frage von Retta Müller-Schimmel (Grüne), ob denn nicht auch ein naturnaher Badeteich in Frage käme, musste Preinl verneinen. „Wir hätten dann Schwierigkeiten, die Maßnahme ins Ökokonto der Stadt aufzunehmen, außerdem fehlt die passende Infrastruktur wie Liegewiese oder Parkmöglichkeiten.“

Auf jeden Fall würde der Beton an den Seiten entfernt, die Betonsohle mit einer Auflage bleibe erhalten. Ein naturnaher Teich bekäme eine geschwungene Uferlinie, das Becken würde ein wenig aufgefüllt. Bei der Schilfröhricht-Variante müsste man mehr auffüllen und hätte eine geringer Wassertiefe.

Weil noch keine Kostenschätzungen vorlagen, beschlossen die Ausschuss-Mitglieder, zunächst darauf zu warten und sich dann auf eine der beiden Varianten zu einigen. Generell stimmten sie aber allen Gewässerentwicklungs-Entwürfen zu.

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