Langzeitarbeitslose für die Pflege

Holetschek watscht Aiwanger ab: "Völlige Unkenntnis der Situation"

10.9.2021, 14:46 Uhr
Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek ist entschieden gegen Langzeitarbeitslose in der Pflege, wie es Freie-Wähler-Chef Aiwanger zuvor gefordert hatte.

© epd-bild/Bayerische Staatskanzlei/Widmann Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek ist entschieden gegen Langzeitarbeitslose in der Pflege, wie es Freie-Wähler-Chef Aiwanger zuvor gefordert hatte.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat die Forderung von Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger, Langzeitarbeitslose zu Diensten in der Pflege zu verpflichten, eine deutliche Absage erteilt. Holetschek betonte am Freitag in Nürnberg: „Unser Ziel ist es, die Pflege zu professionalisieren und den Beruf aufzuwerten."

Mit Zwangsdiensten würde das nicht gelingen, sie würden das Gegenteil bewirken, sagt Holetschek und fährt fort: "Der Vorschlag von Herrn Aiwanger zeugt von völliger Unkenntnis der Situation in der Pflege und einem völligen Fehlverständnis des Pflegeberufs. Es geht in der Pflege nicht ums Händchenhalten, sondern um den Gesundheitsschutz der Menschen.“

In der Pflege bräuchte es qualifizierte und motivierte Fachkräfte. Um diese zu gewinnen, müsse man die Ausbildung stärken, vor allem aber die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung verbessern, erläutert der Minister. Er fügt hinzu: "Das kann nur mit einer großen Pflegereform gelingen. Die nächste Bundesregierung muss einen großen Wurf hinlegen, um zukunftsweisende Rahmenbedingungen in der Pflege zu schaffen.“

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