In Nürnberg und Fürth drohen wieder Kita-Streiks

18.5.2015, 16:04 Uhr
Sozial- und Erziehungsberufe verdienen eine finanzielle Aufwertung, so die Aussage der Streikenden.

© Roland Fengler Sozial- und Erziehungsberufe verdienen eine finanzielle Aufwertung, so die Aussage der Streikenden.

Zehn Tage nach Beginn des Kita-Streiks in Bayern wollen die Beschäftigten kommunaler Kindertagesstätten am Mittwoch über eine Verlängerung des Ausstands entscheiden. „Die Stimmung der Leute ist gut, sie erwarten jetzt außer schönen Worten von den Politikern auch konkretes Handeln in Form von Anerkennung ihrer Tätigkeit“, sagte der stellvertretende Landesbezirksleiter der Gewerkschaft Verdi, Norbert Flach, in München.

Verdi, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der dbb Beamtenbund fordern eine finanzielle Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe.  Der Geschäftsführer des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Bayern (KAV), Armin Augat, hält weitere Streiks für unverantwortlich. Man habe den Gewerkschaften schon in den jüngsten Verhandlungen Vorschläge und Lösungsüberlegungen unterbreitet. Augat fordert ein Einlenken der Gewerkschaften. „Die Show ist jetzt gelaufen und jetzt sollten wir uns dahin begeben, wo man zu Resultaten kommt, nämlich an den Verhandlungstisch“, sagte Augat der Deutschen Presse-Agentur. 

Forderungen nach einer besseren Einstufung und damit mehr Geld müssten auch finanziert werden. „Wer soll das bezahlen?“, fragte Augat. Erzieher würden schon jetzt sehr geachtet, vor allem von den Eltern. „Hier wird die Achtung für den Beruf gleichgesetzt mit barer Münze. Das erscheint mir problematisch“, erklärte er.  Derzeit werden Verdi zufolge bayernweit mehr als 500 Einrichtungen bestreikt, wie in dieser Woche auch in Erlangen. Die Abstimmung über weitere Streiks wird bundesweit koordiniert. Ob der Ausstand in ganz Deutschland um eine Woche verlängert wird oder einzelne Bundesländer eine Pause einlegen, werde gemeinsam entschieden, sagte Flach. 

Ob die Kita-Gebühren für diese ausgefallenen Tage den Eltern erstattet werden, handhaben die Kommunen nach Auskunft Augats unterschiedlich. In München etwa entscheide der Stadtrat darüber. Bei früheren Streiks seien die Gebühren aber fast in keiner Kommune zurückgezahlt worden. 

Am Montag begann in vielen Kitas die zweite Streikwoche. Betroffen sind in den kommenden Tagen wieder Städte wie Augsburg, München, Nürnberg und Fürth sowie tageweise Regensburg, Würzburg und Aschaffenburg.

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