Junge Männer attackieren in Regensburg wahllos Passanten

5.2.2019, 17:49 Uhr

Zwei Asylbewerber aus Afghanistan sollen am Montagabend im oberpfälzischen Regensburg wahllos Menschen angegriffen haben. Ihr erstes Opfer war ein 53-Jähriger auf dem Vorplatz eines Einkaufszentrums in der Friedenstraße. Die Polizei spricht dabei von einem "tätlichen Angriff", wird aber nicht konkreter. Der Mann erlitt leichte Verletzungen, die 18 und 19 Jahre alten mutmaßlichen Täter flüchteten. 

Gut eine halbe Stunde später traten sie aber erneut in Erscheinung. Am Busbahnhof Albertstraße pöbelten sie einen 75-Jährigen an. Die Asylbewerber brachten den Rentner zu Sturz, der dabei einen Knochenbruch erlitt. Er musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Ein 25-Jähriger, der dem Senior zur Hilfe eilte, geriet ebenfalls ins Visier der Schläger. Sie verletzten ihn nach Angaben der Polizei leicht. 

Männer werden noch Dienstag Ermittlungsrichter vorgeführt

Nur wenige Minuten später attackierten die zwei jungen Männer einen 49 Jahre alten Mann auf dem Bahnhofsvorplatz. Er musste jedoch nicht in ein Krankenhaus und konnte vor Ort ärztlich versorgt werden. 

Noch am selben Abend, gegen 20.45 Uhr, konnten Bundes- und Landespolizei die beiden Männer gemeinsam festnehmen. Sie gelten als tatverdächtig und wurden noch am Dienstag auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Regensburg einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der Haftbefehl erließ. Es geht um gefährliche Körperverletzung in vier Fällen. 

Seitdem sitzen die beiden Asylbewerber in Untersuchungshaft - auch wegen drohender Fluchtgefahr. "Die umfangreichen Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg zu den genauen Tatabläufen und dem Motiv dauern an", teilt das Präsidium Oberpfalz mit. Auch ihr ausländerrechtlicher Status wird derzeit geklärt. Zur Tatzeit waren die Männer alkoholisiert. 

Bei ihrer Arbeit hofft die Kriminalpolizei Regensburg, die die Ermittlungen federführend übernommen hat, auch auf Hilfe der Bevölkerung. Anwohner oder Passanten, die die Angriffe bemerkt haben, werden gebeten, sich unter der Telefonunmmer 0941/506-2888 zu melden. Zudem sollen sich mögliche weitere Opfer, die ebenfalls von den Männern attackiert wurden, mit den Ermittlern in Verbindung setzen. 

Erst Ende Dezember sorgte ein ähnlicher Vorfall in der Oberpfalz für bundesweite Schlagzeilen. Vier junge Männer aus Afghanistan und dem Iran sollen in Amberg zwölf Passanten attackiert haben, wahllos und ohne konkreten Anlass. Sie sitzen derzeit noch immer in Untersuchungshaft. Innenminister Joachim Herrmann drängte auf die Abschiebung der jungen Männer. Das sei "noch in keinem der Fälle rechtlich möglich", sagte der CSU-Politiker Anfang Januar. "Wir setzen alle Hebel in Bewegung, um das zu ändern." Auch die Bundesregierung verurteilte die Angriffe scharf. 


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