Festnahme

"Katastrophe": Elf Menschen in bayerischem Bundesliga-Stadion nach Explosion verletzt

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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12.11.2023, 08:45 Uhr
Ein Hoffenheim-Fan muss nach einem Böller behandelt werden.

© Harry Langer, dpa Ein Hoffenheim-Fan muss nach einem Böller behandelt werden.

Samstag, 15.30 Uhr in Deutschland. Für Millionen Anhängerinnen und Anhänger geht es hier Woche für Woche um die vielleicht schönste Nebensache der Welt: Fußball. Auch an diesem Samstagnachmittag (11.11.2023) strömten ins bayerische Augsburg erneut wieder Zehntausende Fans, um ihren FCA gegen die TSG 1899 aus Hoffenheim anfeuern zu können. Nach dem Spiel redet jedoch keiner mehr groß über das Ergebnis von 1:1 – dafür aber ganz Deutschland besorgt über das, was auf den Rängen passiert ist.

Rückblick: Die Partie musste nach der Explosion eines Knallkörpers unterbrochen werden. Gästefans aus Hoffenheim hatten das Material dazu in das Stadion gebracht. Wie, das ist derzeit noch unklar und nun Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Fakt ist jedoch: Der Feuerwerkskörper war aus dem Hoffenheimer Block geworfen worden und nahe einer Eckfahne dann lautstark explodiert. „Durch den gezündeten Böller wurden mehrere Personen offenbar durch ein Knalltrauma verletzt“, teilte die Polizei am Samstagabend mit. Es seien zwei Tatverdächtige ermittelt worden, beide Männer seien festgenommen worden.

Nach dem Spiel zeigten sich die Verantwortlichen und Spieler beider Teams fassungslos über die Aktion. TSG-Chef Alexander Rosen nahm sich gegenüber der eigenen „Fans“ kein Blatt vor den Mund: „Ein nicht zu fassender Unsinn“. FCA-Geschäftsführer Michael Ströll äußerte sich ebenfalls: „Ein Täter ist auf den Videobildern sichtbar“, die Polizei führte daraufhin eine Vernehmung durch.

Schiedsrichter Felix Brych hatte die Partie wegen des Vorfalls in der 57. Minute für rund fünf Minuten unterbrochen. „Hervorragend, wie der Schiedsrichter reagiert hat. Besonnen und unaufgeregt“, sagte Rosen. „Es ist eine Katastrophe, das hat in einem Fußballstadion nichts zu suchen“. Auch Ströll verteilte ein „großes Kompliment“ an Brych - und an Rosen, der direkt nach dem Vorfall zum Hoffenheimer Fan-Block gegangen war. Insgesamt wurden bei der Explosion elf Personen verletzt.

Verdächtige weiter in Gewahrsam

Wie die Bayerische Polizei in Schwaben am Sonntagmorgen (12.11.2023) auf Nachfrage der „Deutschen Presse-Agentur“ bestätigte, befinden sich die beiden Tatverdächtigen nach wie vor in Gewahrsam. Es blieb zunächst auch bei der Zahl von elf verletzten Personen. Keine davon sei in Lebensgefahr, es handle sich wohl hauptsächlich um Knall-Traumata. Nach Informationen der „Augsburger Allgemeinen“ sollen auch ein 12- und ein 17-jähriges Mädchen bei dem Vorfall verletzt worden sein.

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