Kommentar zu Impfdränglern: Ein Zeichen großer Selbstherrlichkeit

2.3.2021, 13:26 Uhr

Die Diskussion darüber, wer wann welchen Impfstoff gegen das Coronvirus bekommen soll, berührt ernste Fragen. Wie wichtig die sind, geht aus den Regeln für die neue bayerische Impfkommission hervor.

Deren fünf Mitglieder - mit Susanne Breit-Keßler gehört die Vorsitzende des Ethikrates für den Freistaat dazu, eine ehemalige Regionalbischöfin - können in begründeten Einzelfällen Menschen ein ärztliches Zeugnis für die Einstufung in die zweite oder dritte Priorisierungsgruppe ausstellen. Ausgeschlossen ist dagegen selbst für sie eine Einteilung in die höchste Priorisierungsgruppe.


Nürnberger Heim-Chef lässt Angehörige impfen


Dazu gehören über 80-Jährige, Pflegekräfte oder Personen, die in medizinischen Einrichtungen tätig sind, in denen sie einem hohen Risiko ausgesetzt sind, sich mit dem Virus anzustecken. Die Art und Weise, in der sich die Führung von Nürnberger Seniorenheimen über bestehende Regelungen hinweggesetzt hat, zeugt von einer Selbstherrlichkeit großen Ausmaßes.

Dass es sich um Häuser handelt, deren Verantwortliche sich in ihrer Selbstdarstellung einem christlichen Menschenbild verpflichtet fühlen, steigert die Fragwürdigkeit ihres Verhaltens.

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