Kommt gut: #freilandfürzuhause
20.10.2020, 08:53 Uhr
Um auch in der ungewöhnlichen Situation den Kontakt nach außen zu halten, hat das Fränkische Freilandmuseum schnell reagiert. Getreu dem Motto #closedbutopen oder #closedbutactive wandte sich das Museum über die digitalen Kanäle täglich an seine Follower und sendete ihnen digitalen Input aus dem Freilandmuseum direkt auf ihre Smartphones und Computer. Bereits vier Tage nach der Verkündung der vorübergehenden Museumsschließung am 16. März 2020 startete das Freilandmuseum mit einem verstärkten Online-Angebot, das auch Wünsche, Anregungen und Ideen der Besucher berücksichtigte. Mit Hochdruck wurden Fotos und Videoclips produziert, Inhalte recherchiert und die Planungen mit den Kolleginnen aller Abteilungen abgestimmt. Das Fränkische Freilandmuseum war damit eines der ersten Museen, welches mit einem #digAMus (digitale Angebote von Museen) speziell für diese außergewöhnliche Situation beginnen konnte.
Mit den Themenwochen hielten die Museumsleute nicht nur den Kontakt nach außen, sondern gewährten gleichzeitig Einblick in die Vielfalt musealer Arbeit. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aller Abteilungen teilten ihre persönlichen Lieblingsorte im Museum. Mit der Vorstellung der Museumstiere und Frühlingsflora wurde zudem über bedrohte historische Nutztierrassen, sowie die Vielfalt an Pflanzen im Museumsgelände aufgeklärt. Zu Ostern standen das Museum Kirche in Franken in der Baugruppe Stadt und österliche Bräuche im Fokus. Informationen zu Sammlung und Objekten brachten Transparenz in die Tätigkeiten, die normalerweise unbemerkt im Hintergrund ablaufen: Depots wurden für Video-Rundgänge geöffnet und die Objektakquise bis zur Dokumentation und Ausstellung erläutert. Auch die beiden aktuellen Sonderausstellungen „Sauberkeit zu jeder Zeit! Hygiene auf dem Land“ und „Schwitzbaden, Schröpfen und Kurieren – Bader in Franken“ wurden thematisiert und deren Start mit digitalen Ausstellungseröffnungen gefeiert.
Bis zur Wiederöffnung der Museen am 11. Mai 2020 erreichte das Freilandmuseum durchweg positives Feedback einer stetig wachsenden Zahl von Followern auf den Social Media Plattformen Facebook, Instagram und Twitter. Weil sich Besucherinnen wie Mitarbeiter wünschten, dass weitere Themen, Gebäude und aktuelle Projekte vorgestellt würden, beschloss das Freilandmuseum sein #freilandfürzuhause weiterzuführen und als dauerhaftes Tool digitaler Vermittlung und Öffentlichkeitsarbeit zu installieren. Im Zuge der gesetzlichen Lockerungen konnten bald kleinere Attraktionen für die Besucher vor Ort im Freilandmuseum geplant werden. In Anlehnung an Aktionstage oder mehrtägige Veranstaltungen, die sich seit Langem im Jahresprogramm bewährt haben, entwickelte sich das Konzept für Hier tut sich was!: Kleine Aktionen, (Handwerks-) Vorführungen und Live-Speaker sind an jedem Nachmittag dezentral auf dem gesamten Gelände zu finden. Dieses Programm findet nicht nur an den Wochenenden, sondern auch werktags statt – so war sogar während der Schulferien für alle ein sicherer und interessanter Aufenthalt im Museum Inzwischen hat das Freilandmuseum beide Entwicklungen zusammengeführt. Die Themenwochen finden seit August zeitgleich digital und analog statt: Ob Köhlerwoche, alte Landmaschinen, „Wasser im Museum“, Hausund Hofgespräche, digitaler Tag des offenen Denkmals®, herbstliche Arbeiten, „Kunst unterm Kirchendach“ oder „Mittelalter 2.0“ – das bunte Programm lockte viele Besucherinnen nach Bad Windsheim und zu den Social Media- Angeboten. Online wird das Thema der Woche zu Beginn angeteasert und vertieft, u.a. mit dem wöchentlichen #MitmachMittwoch, der thematisch passend zum Mitmachen und Ausprobieren einlädt. Der Wochenrückblick am Sonntag fasst die Highlights des Programms zusammen, sollte man zum Beispiel in den „Stories“ etwas verpasst haben. Wenn im Winter kein Programm im Freigelände mehr stattfinden kann, wird #freilandfürzuhause online fortgeführt und wieder rein digital Geschichte(n) aus dem Fränkischen Freilandmuseum erzählt – ganz wie zu Beginn!
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