Weitere Demos geplant

"Letzte Generation" kündigt neue Protestwelle an: Aktivisten wollen sich jeden Montag festkleben

Saskia Muhs

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2.7.2023, 17:39 Uhr
Die Polizei muss die Hände der Aktivisten meist mit Lösemittel vom Asphalt befreien oder ein Stück der Fahrbahn mit Werkzeug herausbrechen.

© Andreas Rosar/dpa Die Polizei muss die Hände der Aktivisten meist mit Lösemittel vom Asphalt befreien oder ein Stück der Fahrbahn mit Werkzeug herausbrechen.

Erst vor rund einer Woche blockierten Klimaaktivisten in Regensburg die Friedenstraße in östlicher Fahrtrichtung auf Höhe des Evangelischen Zentralfriedhofs. In Nürnberg blockierten Demonstranten am 19. Juni zuletzt den morgendlichen Berufsverkehr zwischen Frauentorgraben und Hauptbahnhof. Erst vergangene Woche wurde der 73-jährige Ernst Hörmann vom Amtsgericht Nürnberg zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er sich im Rahmen eines gemeinsamen Protests von "Die letzte Generation" und "Extinction Rebellion" im August 2022 auf die Fahrbahn zwischen Bahnhof und Plärrer geklebt und damit den Verkehr stundenlang lahmgelegt hatte.

Auch kommende Woche ist in der Region wieder Protest geplant. Autofahrer müssen sich somit erneut auf Straßenblockaden und Staus einstellen - und das wohl sogar langfristig: Wie die "Mittelbayerische Zeitung" berichtet, kündigte "Die letzte Generation" an, in Regensburg wöchentlich den Verkehr behindern zu wollen, indem sie sich jeden Montag auf einer Straße festkleben. Dazu, ob auch in Nürnberg Aktionen im Wochentakt geplant sind, hat sich die Organisation bislang nicht geäußert.

Denkbar ist es, zumindest wenn man davon ausgeht, dass alle Demonstranten die Entschlossenheit von Ernst Hörmann teilen: Der Verurteilte sagte während des Prozess am Amtsgericht Nürnberg: "Ich werde damit weitermachen, bis die Regierung handelt. Sie können mich nur davon abhalten, wenn sie mich einsperren".

Mit den Protestaktionen wollen die Klimaschützer auf die steigende Erderwärmung und die damit einhergehende Zerstörung des Planeten aufmerksam machen, weshalb sie schärfere Maßnahmen für mehr Klimaschutz fordern. Darunter zum Beispiel ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen, ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket und das Ende der Nutzung fossiler Rohstoffe bis 2030 auf sozial gerechte Weise, wie es auf der Homepage der Organisation heißt.