Mafia-Sumpf in München: So gut ist der neue "Tatort"

5.12.2020, 13:34 Uhr
Sofia (Emma Preisendanz) steht im Mittelpunkt des zweiten Teils der "Tatort"-Doppelfolge "In der Familie.

© BR/WDR/X Filme Creative Pool GmbH/Hagen Keller Sofia (Emma Preisendanz) steht im Mittelpunkt des zweiten Teils der "Tatort"-Doppelfolge "In der Familie.

Diese Scheiß-Dortmundgeschichte" hängt Batic und Leitmayr, den beiden Münchner Kommissaren, immer noch nach. Kein Wunder. Bei der Mafia-Jagd mit den Kollegen im Ruhrpott lief so ziemlich alles schief.

Informantin Juliane Modica ist seither verschwunden, ebenso wie ihr Mann Luca (der, wie der Zuschauer aus der ersten Folge weiß, seine Frau getötet hat), die Tochter Sofia und der brutale Pippo. Untergetaucht sind sie jetzt in München.

Geldwäsche im großen Stil

Dort verrichten Luca und Pippo die Drecksarbeit für Domenico Palladio (Paolo Sassanelli). Er ist der Münchner Oberpate, der im Baureferat dick drinsteckt und Geldwäsche im großen Stil betreibt. Beim Einschüchtern eines Behördenleiters gehen die Mafia-Söhne zu weit. Spuren an der Leiche bringen Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) zurück zu der Scheiß-Dortmundgeschichte. . .

Auch der zweite Teil dieser Doppelfolge zum "Tatort"-Jubiläum (Drehbuch: Bernd Lange, Sonntag, 20.15 Uhr, ARD) ist kein üblicher Mafia-Reißer. Im Zentrum steht eine Nebenfigur aus dem ersten Teil: Die 17-jährige Sofia (überzeugend zwischen Verzweiflung und Willenskraft: Emma Preisendanz), die nicht weiß, was mit ihrer Mutter passiert ist. "Mama lebt jetzt ihr eigenes Leben. Sie hat uns verraten", lügt ihr Vater.

Noch mehr "Seppl"

Als Sofia erfährt, dass ihre Mutter tot ist, setzt sie alles daran, herauszufinden, wer sie ermordet hat, pfeift auf die Autorität des Paten und bringt die Dortmunder Kollegen dadurch auf die Spur der Untergetauchten. Es dauert nicht lange, bis Hauptkommissar Faber (in sarkastischer Höchstform: Jörg Hartmann) bei den "Seppln" auf der Matte steht.

War der erste Teil von "Die Familie" fast kammerspielartig und atmosphärisch extrem dicht, so ist diesmal mehr Action. Der Würgegriff der Mafia auf die Familie wird immer brutaler und zerstörerischer. Insgesamt ist Teil zwei (Regie: Pia Strietmann) nicht ganz so packend wie der erste. Aber die beiden Parts fügen sich gut und stimmig zu einem überzeugenden Ganzen.

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