Seltene Form der Leukämie

Marlas Therapie kostet 320.000 Euro - Brose Baskets Bamberg helfen mit Spenden

Andreas Hofbauer

Volontär

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13.4.2023, 17:44 Uhr
Die sieben Jahre alte Marla leidet an einer seltenen Form der Leukämie.

© Privat Die sieben Jahre alte Marla leidet an einer seltenen Form der Leukämie.

Die siebenjährige Marla ist an Leukämie erkrankt. Und zwar an einer besonders seltenen Form der Krankheit, der „akuten lymphatischen Leukämie“, kurz ALL. Nach einem halben Jahr und vier Chemotherapie-Blöcken in einer Kinderklinik in Thüringen schlägt die Therapie bei dem Mädchen nicht wie erhofft an, heißt es im Spendenaufruf für Marla.

Der Siebenjährigen könnte jedoch eine neue Therapieform helfen. Es handelt sich um die sogenannte CD7-CAR-T-Zell-Therapie. Doch weil Marlas Krankheit so selten ist, kann diese Therapie nur in einer Spezialklinik in Singapur durchgeführt werden.

Marlas Familie mit Ricky, dem Sohn von Ex-Basketballspieler Rick Stafford

Marlas Familie mit Ricky, dem Sohn von Ex-Basketballspieler Rick Stafford © privat

Und das ist teuer. Zwar läuft ein Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse, aber es ist noch nicht klar, ob und wie viel die Krankenkasse übernehmen kann und wird. Derzeit belaufen sich die Behandlungskosten auf rund 320.000 Euro.

Spendenaktion der Brose Baskets Bamberg

Unterstützung bekommt die sieben Jahre alte Marla von vielen Seiten. Allen voran von den Brose Baskets aus Bamberg, die am Mittwoch vor dem Spiel gegen die MHP-Riesen aus Ludwigsburg zu Spenden aufriefen. Damit konnte der Familie sehr geholfen werden. Auch vom ehemaligen Profi der Brose Baskets Rick Stafford gab es eine bewegende Nachricht.

Darin bedankt er sich für die Hilfe für Marla. Er wisse genau, wie schwierig die Situation ist. Denn: Sein Sohn Ricky hatte genau die gleiche seltene Leukämie wie Marla. Die Unterstützung der Brose Baskets sei ihm damals „extrem wichtig“ gewesen. Heute spricht er von seinem ehemaligen Team als „Familie“. Der Kampf von Ricks Sohn war erfolgreich.

Inzwischen spielt sein 24-jähriger Sohn bei den Erfurter Basketball-Löwen. Er hat die Krankheit überwunden. Das wünscht sich Stafford auch für die kleine Marla. Wie Kathrin Jahn auf Anfrage schreibt, kamen bei der Spendenaktion der Bamberger vor Ort 1.200 Euro zusammen. Zusätzlich seien zwischen 17 und 22 Uhr auf der Spendenseite für Marla weitere 508 Euro zusammengekommen. „Es liegt auf der Hand, dass das auch auf diese Aktion zurückzuführen ist“, so Jahn.

Marla braucht dringend Unterstützung

Die Spendenaktion für Marla hat Kathrin Jahn, eine Freundin der Familie, zusammen mit Mario Kleinteich ins Leben gerufen, um die Behandlung zu finanzieren. Denn auch wenn die Behandlung von der Krankenkasse übernommen werden sollte: Die Flüge nach Singapur und zurück, die Unterbringung und Versorgung sowie das Leben von Marlas Geschwistern Luca (11) und Lea (2) muss die Familie selbst bezahlen.

Wichtig ist Kathrin Jahn zu betonen: „Sollte Marla den Kampf gegen den Krebs verlieren, gehen die Spenden an Stiftungen, die der Krebsforschung dienen.“ Marlas Krankheit steht in Verbindung mit einem fehlerhaften, verkürzten Chromosom. Es heißt „Philadelphia-Chromosom“. Bei der Siebenjährigen wurde die Krankheit kurz nach ihrer Einschulung im September 2022 diagnostiziert.

In den vergangenen Monaten hat Marla bereits viel Unterstützung in ihrem Kampf gegen den Krebs erfahren. Universitäten, Vereine und Städte haben bereits zu Typisierungs- und Spendenaktionen aufgerufen. Darunter eine Typisierungsaktion des FC Carl Zeiss Jena, ein Spendenaufruf der Stadt Neuhaus am Rennweg (Thüringen) und eine Typisierungsaktion an der Hochschule Coburg.

Jahn möchte sich außerdem für sich und im Namen der Familie von Marla „in aller Form bei den Brose Baskets und ihren Fans und vor allem bei Rick und Richard Stafford für die wahnsinnige Unterstützung“ bedanken. „Es ist kaum in Worte zu fassen, was dadurch alles bewegt wurde.“
Wer Marla selbst helfen oder mehr über die Spendenaktion erfahren möchte, findet auf der „gofundme“-Seite alle wichtigen Informationen.

Weitere Spendenaktionen für Marla sind allerdings in Bamberg nicht in Planung. Die bisherige Unterstützung sei „schon großzügig genug“. Jetzt wolle man erst einmal sehen, wie sich die Dinge weiterentwickeln.

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